Der effektivste Weg für die Menschen, den Planeten zu retten, wäre kollektiver Selbstmord. Da die wenigsten von uns dazu bereit sind, müssen wir uns beständig mit einem schlechten Gewissen plagen. Zu einem halbwegs glücklichen Leben gehört immer eine gesunde Portion Ignoranz. Die fehlt Duncan Macmillans hyperbewusstem, ökologisch vorbildlichem Paar, das sich bei Ikea in eine Diskussion darüber verstrickt, ob es ein Kind in die Welt setzen soll. Schließlich, erklärt sie ihm, wäre die CO₂-Belastung durch einen neuen Erdenbürger höher, als wenn sie sieben Jahre täglich von Berlin nach New York jetten würde. Die Sorge um den Planeten, die Dürfen-sollen-wollen-wir-Frage ist aber nur der Einstieg in endlose Wortgefechte, die ihre ganz persönlichen Ambivalenzen und die Bruchstellen in ihrer Beziehung aufdecken.
Theater:Eine Beziehung im Zeitraffer
Duncan Macmillans "Atmen" im Metropol
Von Petra Hallmayer
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