Was würde sie ändern, wenn sie irgendetwas an ihrem Leben ändern könnte, wird Grace gefragt. "Mein Leben", antwortet sie. Ob sie wirklich lebt, oder ob ihr das Leben schon genommen und durch etwas ersetzt wurde, "das nicht der Tod ist", weiß man nicht. Das, was zwischen Leben und Tod liegt, sieht jedenfalls so aus: Eine Frau wird mit Elektroschocks gefoltert. Ein Mann wird mit einer Eisenstange vergewaltigt, dann werden ihm Hände und Füße abgefräst. Sein schwuler Liebhaber wird beim Sex durch einen Stich in den Hals getötet. Eine Go-Go-Tänzerin wird mit Versprechungen auf ein besseres Leben gefügig gemacht und nach dem Sex erschossen.
Theater:Das Leben, eine Folterkammer
Bisher wird Sarah Kane von ihren Landsleuten nahezu ignoriert. Jetzt wird erstmals eines ihrer Stücks am National Theatre aufgeführt.
Von Alexander Menden
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