Die Bühne der Münchner Kammerspiele ist mit Orientteppichen ausgelegt, das steht ihr gut. Es gibt dem Theaterabend eine weiche, fast heimelige Grundierung und sorgt dafür, dass er auf dem Teppich bleibt. Nach dem ganzen Diskurs-Pop und den vielen mäßigen, oft nervigen Performance-Sperenzchen, Hybridtheater-Konstruktionen und Schauspielverweigerungskapriolen der letzten Spielzeit - der ersten unter der Intendanz von Matthias Lilienthal -, starten die Kammerspiele überraschend erzähltheaterkonzentriert in die neue Saison.
Theater:Auf dem Teppich
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Die Sonne ist Zeuge: Am Theaterstrand schaufelt sich der tote Musa selbst sein Grab.
Bild: Judith Buss -
Sie machen Kamel Daouds Roman an den Kammerspielen lebendig: Gundars Āboliņš, Maya Haddad, Seren Sahin, Walter Hess, Hassan Akkouch, Tulga Sahin (v.l.).
Bild: Judith Buss -
Inszeniert hat das Stück der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani. 2001 traf ihn der Kammerspiele-Intendant Matthias Lilienthal zum ersten Mal.
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Beim Theaterfestival in Teheran sah er dessen Produktion "Dance on Glasses", lud die Aufführung zu "Theater der Welt" 2002 ein.
Bild: Judith Buss -
Das Stück machte Koohestani schlagartig bekannt in Europa, seitdem pendelt er zwischen den Welten.
Bild: Judith Buss
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Die Münchner Kammerspiele haben mit "Der Fall Meursault" die Saison eröffnet, der Antwort auf "Der Fremde" von Camus.
Von Christine Dössel