Aller guten Dinge sind vier: Schon dreimal war er unter den Finalisten und ist leer ausgegangen, nun endlich wurde dem britischen Autor Julian Barnes der Booker Prize verliehen. Der 65-Jährige erhielt den renommierten Literaturpreis für seinen Roman The Sense of an Ending (etwa: Der Hauch eines Endes).
Die Jury gab ihre Entscheidung am Dienstag in einer Zeremonie bekannt. Barnes wurde diesmal den Werken der britischen Autoren Stephen Kelman und Carol Birch sowie der beiden Kanadier Esi Edugyan und Patrick de Witt vorgezogen und erhielt neben der Auszeichnung auch das zugehörige Preisgeld über 50.000 Pfund (57.000 Euro). Barnes dankte "den Verlegern für ihre Weisheit und den Sponsoren für ihren Scheck". Er sei ebenso erleichtert wie erfreut den Preis endlich zu erhalten.
Das Grundthema von Barnes' The Sense of an Ending klingt zunächst sehr vertraut: In seinem preisgekrönten Roman beschreibt der Autor die Geschichte eines Mannes in den mittleren Jahren, der Schwierigkeiten hat, sein Leben auf die Reihe zu bekommen, nachdem er den Brief eines Anwalts erhalten hat. Doch die Erinnerungen, die er von sich selbst hatte, stimmen nicht mehr exakt mit der Realität überein.
Das Buch sei "ein brillanter Roman, einer der sich dem Leser in den Kopf brennt, noch lange nachdem er aufgehört hat zu lesen", sagte Jon Howells vom Buchhändler Waterstones. Stella Rimington, Mitglied der fünfköpfigen Jury, sagte: "Wir dachten, es ist ein sehr schön geschriebenes Buch. Wir dachten, es ist ein Buch, das die Menschheit des 21. Jahrhunderts anspricht."
DieBooker Prize wird seit 1969 verliehen und gilt als eine der wichtigsten literarischen Ehrungen für englischsprachige Autoren aus Großbritannien, dem Commonwealth sowie aus Irland. Im vergangenen Jahr hatte der britische Schriftsteller Howard Jacobson ( The Finkler Question) den Preis gewonnen.