Suchtdrama „The Outrun“ im Kino:Der unbändige Wunsch, nicht nüchtern zu sein

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Die Haarfarben zeigen an, auf welcher Zeitebene wir uns gerade befinden: Saoirse Ronan in „The Outrun“. (Foto: Studiocanal)

Saoirse Ronan spielt eine Alkoholikerin auf Entzug. Regisseurin Nora Fingscheidt lässt leider einige der Qualitäten vermissen, für die sie mit "Systemsprenger" international Aufsehen erregte.

Von Philipp Bovermann

Ja, wahrscheinlich sieht so die Insel der ewigen Nüchternheit aus. Nicht direkt wie die Hölle, eher die andere Temperaturrichtung, kalt, schroff und stürmisch. Wind pfeift über die Wiesen hinweg, nur wenige Bäume bieten ihm Widerstand. Schafe grasen dazwischen. Meterhoch spritzt das Wasser des Atlantiks, wenn die Wellen sich gegen die Felsen werfen. Und da steht jetzt Saoirse Ronan mit Kopfhörern auf den Ohren, blickt aufs Meer hinaus, als wünsche sie sich, etwas weniger nüchtern zu sein, zumindest für den Augenblick. Die Nüchternheit ist eine Droge, die leider nur in der Maximaldosierung erhältlich ist. Gerade ist das noch ein wenig viel für die junge Frau, die sie spielt.

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