Süddeutsche Zeitung

American Music Awards:Taylor Swift bricht eigenen Rekord

Die US-Sängerin gewinnt bei den American Music Awards in sechs Kategorien - und wird damit so oft ausgezeichnet wie kein Künstler vor ihr.

Groß, größer, Taylor Swift: Bei den 50. American Music Awards (AMAs) konnte die 32-Jährige am Sonntagabend alle sechs Nominierungen in Trophäen verwandeln, darunter in der Top-Sparte als Künstlerin des Jahres. Damit erhöhte Swift ihre eigene Rekordmarke von 34 auf 40 Awards - sie ist zugleich die Musikerin mit den meisten AMA-Auszeichnungen in der Geschichte der Preisverleihung, noch vor Michael Jackson mit 26 Awards.

Nicht ganz so gut lief es für den meistnominierten Favoriten des Abends, Bad Bunny. Der Latin-Star gewann in nur zwei von acht möglichen Kategorien. Freude herrschte unterdessen bei Maneskin: Die italienischen ESC-Sieger aus dem Jahr 2021 konnten die Trophäe für den besten Rock-Song ("Beggin") mit nach Hause nehmen, nachdem sie vergangenes Mal leer ausgegangen waren. Moderiert wurde die dreistündige Zeremonie von US-Entertainer Wayne Brady. In wechselnd bunten Anzügen und vor einer Neon-Kulisse im Stil von "Miami Vice" führte der Comedian mit allerlei selbstironischen Gags und Gesangseinlagen durch den Abend. Er selbst wisse auch nicht so genau, wie er auf dieser Bühne gelandet sei. Die zentrale Botschaft laute jedenfalls: Sei einfach Du selbst. Beschämte Lacher erntete Brady, als er auf die vergangene Oscarverleihung anspielte, bei der Will Smith Chris Rock vor laufenden Kameras geohrfeigt hatte. "Hier wird heute niemand geklatscht", witzelte Brady.

"Ich möchte alle daran erinnern, wie wichtig die Sichtbarkeit queerer Menschen ist"

Stellenweise wurde die Stimmung aber auch ernst. So gedachte der Moderator den Opfern einer Bluttat in einem bei Schwulen, Lesben und der Trans-Community populären Nachtclub in Colorado Springs. Dort hatte ein Schütze am Vortag fünf Menschen getötet und 25 weitere verletzt. Auch einige der Preisträger nutzten ihren Moment für Beileidsbekundungen. Dove Cameron, die als beste Newcomerin ausgezeichnet wurde, widmete ihren Preis der LGBTQ-Community. "Ich möchte alle daran erinnern, wie wichtig die Sichtbarkeit queerer Menschen ist", sagte die 26-Jährige in ihrer Dankesrede.

Für gemischte Reaktionen sorgte die Ehrung von Chris Brown als bester R&B-Künstler. Brown ist in der Vergangenheit schon häufiger wegen Gewalt gegen Frauen aufgefallen. "Beruhigt Euch", reagierte Sängerin Kelly Rowland auf Buhrufe aus dem Publikum, als sie den Preis an seiner Stelle entgegennahm. Standing Ovations gab es hingegen für Sängerin Pink, die mit Olivia Newton-Johns "Hopelessly devoted to you" der im August verstorbenen "Grease"-Schauspielerin Tribut zollte. Lionel Richie erhielt in diesem Jahr den "Icon Award" - seit der Musikpreis 1973 ins Leben gerufen wurde, war der 73-Jährige als einziger Künstler in jeder der fünf Dekaden auf der AMA-Bühne vertreten.

Die American Music Awards gehören neben den Grammys zu den wichtigsten Auszeichnungen der US-Musikbranche. Sie werden in Sparten wie Pop, Country, Hip-Hop, Rock und R&B vergeben. Die Nominierungen basieren auf Albumverkaufszahlen der Musiker, über die Gewinner können Fans im Internet abstimmen.

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