SZ-Magazin Edition 46: "Gott sei Dank gibt es noch die dunkle Seite"

wurm

Ein bisschen Mensch, ein bisschen Skulptur: Erwin Wurm, 62.

(Foto: Erwin Wurm)

Der österreichische Bildhauer Erwin Wurm gilt als einer der lustigsten Künstler der Welt. Ein Missverständnis. Der Mann ist melancholisch, wütend und unzufrieden. Humor ist für ihn eine Waffe - und Erlösung.

Interview: Tobias Haberl, SZ-Magazin

Wenn man ganz sicher ist, dass man sich verfahren hat, ist man richtig: Der KünstlerErwin Wurm lebt im letzten Winkel Niederösterreichs, verborgen hinter dicken Mauern, drum herum Weinberge und Felder. Hat man endlich den einzigen Zugang, einstählernes Tor, gefunden, muss man eine seiner Assistentinnen anrufen, danach dauertes ein paar Sekunden, bis es sich mit einem leisen Summen öffnet. Dahinter: Idylle.Eine Art Schloss, Stallungen, ein Teich, eine Herde Schafe, überall Blumen, hier und dahineingetupft eine Wurm-Skulptur, und dazwischen trimmen kleine Rasenmäherroboter die Wiese. "Gehen wir ins Haus", sagt er, "da haben wir Ruhe." Während Wurm einen Espresso macht, kommt sein schwarzer Cockerspaniel angewackelt. "Achtung!", sagt Wurm: "Der stinkt." Es ist gespenstisch still. Später, beim Interview, hallen die Stimmen durch die riesigen Räume. Der Künstler spricht schnell, wirkt aber nie gehetzt oder fahrig.

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