Das Porträt des alten Diktators verblasst an der Wand, ab und an knattert ein Moped vorbei, ein Pick-up-Truck mit ein paar langbärtigen Rebellen rollt die Straße herunter. Drei, vier Männer stehen mürrisch um die Kochplatte und die Thermoskanne herum, die den kleinen Laden mit den Chips und den Schokoriegeln zum Stehcafé machen. „Wir haben nur alle sechs Stunden Strom – für 30 Minuten“, sagt der Besitzer und rührt das Kaffeepulver in die Pappbecher. „Aber das Mausoleum und der Palast, alles war 24/7 strahlend beleuchtet. Obwohl von denen nie einer da war.“
Syrien:Sie pissen auf Assads Grab
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Noch wurde das Mausoleum für die Angehörigen des Diktators in Qardaha nicht komplett abgefackelt. Aber irgendwann wird das neue Syrien die sterblichen Überreste der verhassten Familie entsorgen müssen. Ein Ortsbesuch.
Von Tomas Avenarius

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