Synchronsprecher: Star und Stimme:Jippie-jaja, Schweinebacke!

Frisch und lieblich: Die deutschen Stimmen von Cameron Diaz und Gwyneth Paltrow klingen nicht zufällig ähnlich. Viele Schauspieler teilen sich einen Synchronsprecher.

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Luise Helm

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Frisch, lieblich, weich: Die deutschen Stimmen von Cameron Diaz und Gwyneth Paltrow klingen klingen nicht zufällig ähnlich. Viele Schauspieler teilen sich einen Synchronsprecher.

"You have to seduce me", raunt das Original - "Sie müssen mich schon verführen", haucht Luise Helm. Das Talent zum Synchronsprechen liegt bei der 27-Jährigen in der Familie - auch ihr Vater und ihre Schwester sind in Fernsehserien und Kinofilmen zu hören. Der sprecherische Schwerpunkt der gebürtigen Berlinerin, die auch selbst gelegentlich für deutsche Fernsehproduktionen vor der Kamera steht, liegt bei den schönsten Hollywoodsternchen. Sie gab ihre Stimme schon Transformers-Star Megan Fox, sowie den Schauspielerinnen Mandy Moore und Sienna Miller. Auch bei ihnen durfte sie verführerisch hauchen - bei keiner jedoch so schön wie bei ihrer Paraderolle.

Text und Bildauswahl: Felicitas Kock/sueddeutsche.de/kar/jja

Marvel Studios: 'Captain America: The First Avenger' - Panel - 2010 Comic-Con

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Die da wäre: Scarlett Johansson. Sie wird für deutsche Zuschauer von Luise Helm gesprochen. Wenn es neben dem Begriff Schlafzimmerblick auch eine Schlafzimmerstimme gäbe, wäre die 25-Jährige Johansson das beste Beispiel. Als Kind spielte sie im Film Der Pferdeflüsterer an der Seite von Robert Redford. Redford sagte damals über Johansson: "Sie ist eine 13-Jährige, die auf die 30 zugeht". Jetzt nähert sich die Muse von Filmemacher Woody Allen tatsächlich langsam dem 30. Geburtstag und wirkt verführerischer denn je. Wie beispielsweise in Vicky Cristina Barcelona, wo sie sich mit einem feurigen Spanier (Javier Bardem) einlässt - und mit dessen noch feurigerer Ehefrau (gespielt von Penélope Cruz).

Manfred Lehmann

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"Jetzt 20 Prozent auf alles - außer Tiernahrung", knallt Manfred Lehmanns Stimme aus dem Radio- oder Fernsehlautsprecher, nach einer kurzen Pause folgt "Praktiker, hier spricht der Preis". Während andere Fachmärkte mit Jingles wie "Jippiejaja-jippiejippieyeah" auf Fröhlichkeit setzen, spricht Praktiker die Urtriebe des Mannes an: Nicht lang nachgedacht, ab in den Baumarkt, männlich ein paar Holzlatten gekauft und ein massives Eigenheim gezimmert. Manfred Lehmanns Stimme ist tief und herausfordernd. Der im Jahr 1945 geborene Berliner spielte schon neben Klaus Kinski, in jüngster Zeit war er vor allem in deutschen TV-Krimis zu sehen (im Bild die Serie Pfarrer Braun, Lehmann links neben Ottfried Fischer). Hauptsächlich ist Lehmann jedoch Synchronsprecher, verleiht seine Stimme an Gérard Depardieu und an den Mann, an den die Baumarktwerbung spontan denken lässt ...

Weltpremiere 'Surrogates' - Bruce Willis und Frau

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... an Bruce Willis. Mister Stirb Langsam - stilecht mit zusammengekniffenen Augen und schiefem Lächeln - darf in der amerikanischen Version des Actionspektakels wesentlich deftigere Sprüche vom Stapel lassen als der deutsche Synchronsprecher. "Yippee-Ki-Yay, motherfucker!", heißt Willis' Schlachtruf in den USA, dagegen klingt das deutsche "Jippie-jaja, Schweinebacke!" nach Kindergeburtstag. Die schüchterne Übersetzung macht Manfred Lehmann mit der Stimme wett - seine Synchronisation hat deutlich mehr Power und schwingenden Unterton als das Original. Männlich-baumarktmäßig eben, holzig, schön. Seit 1987 wird Willis von Lehmann gesprochen. Eine der wenigen Ausnahmen: In Kuck mal wer da spricht spricht Willis im Original die Gedanken des Babys - im Deutschen hört man die Stimme von Thomas Gottschalk.

Irina von Bentheim 'Talk in the City'

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Es dürfte hierzulande nur wenige Frauen geben, die Irina von Bentheims Stimme nicht mit der einen Schauspielerin in der einen Fernsehserie in Verbindung bringen. Dabei spricht die Berlinerin auch noch andere Amerikanerinnen wie Naomi Watts und Minnie Driver - was bei aufmerksamen Kinogängerinnen dann schnell den "die hat doch die gleiche Stimme wie ..."-Effekt erzeugt. Bentheim stand früher selbst vor der Kamera, war als Kinderstar neben Heinz Rühmann und Peter Alexander zu sehen. Mittlerweile folgt die 48-Jährige der Rolle, die sie synchronisiert - sie will die "neue Weiblichkeit" promoten, hält Lesungen und produziert Hörspiele.

Sex And The City 2 - UK Premiere - Red Carpet Arrivals

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Wen Bentheim synchronisiert? Sarah Jessica Parker. "Männer, die gut aussehen, sind nie gut im Bett - weil sie es nie nötig hatten." Eine von vielen Weisheiten, mit denen Parker alias Carrie Bradshaw in der Serie Sex and the City ihr Publikum begeisterte. Die Stimme des Originals - New Yorker Singsang mit vielen Höhen und für den deutschen Hörer ziemlich affektiert - lässt die zierliche Kolumnistin noch quirliger wirken. Sätze wie "Er ist ja nicht mein Freund, ich will ihn nur versuchsweise anprobieren", machen so fröhlich hingequietscht gleich noch mehr Spaß. Irina von Bentheim schuf eine deutsche Carrie mit weniger Gequietsche und passte sie damit dem deutschen Gehör angenehm an.

Tobias Meister

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Tobias Meister begann 1986 mit der Synchronisation von Kiefer Sutherland und Forest Whitaker, zwei Jahre später folgte einer der Großen des amerikanischen Kinos: Sean Penn. Meister beherrscht verschiedene Dialekte - als gebürtiger Kölner natürlich Kölsch, daneben auch Bairisch, Berlinerisch, Hessisch, Norddeutsch, Österreichisch und Schweizerdeutsch. Eine Auswahl, die ihm helfen dürfte, wenn der Darsteller, den er am häufigsten synchronisiert, mal wieder eine Rolle annimmt, in der er kauderwelschen muss bis den Zuhörern die Ohren rauchen.

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Auch wenn der gute Brad zu Hause das Jolie-Pitt'sche Kinderheim hütet und sich zottige Bärte stehen lässt - auf der Leinwand ist der Mann ein Schmuckstück. Die Stimme bleibt dabei meist schön aber unauffällig, ob er nun den Tod verkörpert wie in Rendezvous mit Joe Black, den smarten Gangster in Oceans 11 bis 13 oder den sich stets verjüngenden Benjamin Button. Brad, die Personifikation der sprachlichen Langeweile? Nichts da, schließlich gab es im Jahr 2000 die Gaunerkomödie Snatch, in der Herr Pitt als boxender Zigeuner One Punch Mickey dem Publikum die Ohren wund nuschelte. Kaum ein Wort war da zu verstehen, eine große Herausforderung für die deutsche Synchronisation. Praktischerweise wurde diese von Tobias Meister mit dem besonderen Talent für Dialekte übernommen - da war Trailerpark-Brad ein Leichtes.

Katrin Fröhlich

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Klickt man sich durch die deutsche Synchronkartei, so taucht in der Rubrik "Frauen" ein Name immer wieder auf: Katrin Fröhlich. Frisch, lieblich, weich - so wird ihre Stimme bei den Agenturen angepriesen - und damit liegt der Schwerpunkt ihres Synchronspektrums eindeutig auf den jungen Blondinen des amerikanischen Films. Charlize Theron, Anne Heche und Kate Winslet hat die 42-Jährige schon gesprochen. Ihre Stimme ist extrem facettenreich und das muss sie auch sein, sonst würden im deutschen Kino die meisten Frauen gleich klingen. Am häufigsten synchronisiert Fröhlich Gwyneth Paltrow und ...

'Night & Day' Premiere in Bordeaux

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... Cameron Diaz. Sie ist der Prototyp des amerikanischen Surfergirls - groß, schlank, blond - und die Königin der seichten Komödie. Ob Action in Drei Engel für Charlie, Romantik in Liebe braucht keine Ferien oder Screwball in Verrückt nach Mary - nahezu alle Filme, die die Amerikanerin dreht, lassen sich mühelos in die Schublade "Komödie" stecken. Zwar hat sie für ernsthafte Rollen wie im Drama Vanilla Sky im Jahr 2001 durchaus gute Kritiken erhalten, dennoch ist die 38-Jährige Kalifornierin immer zur Stelle, wenn Hollywood einen weiblichen Spaßvogel sucht - und so wird Katrin Fröhlich weiterhin Sätze sagen wie "Ich hatte einen Penis im Auge" - und munter durch die Gegend kreischen. 

Elmar Wepper bleibt dem Fernsehen treu

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Ist das nicht Elmar Wepper? Der "Münchner in Hamburg" braucht natürlich keinen Synchronsprecher - er ist selbst einer. Im deutschsprachigen Raum ist der 66-Jährige vor allem für seine Auftritte in Fernsehserien bekannt. Ob Polizeiinspektion 1 in den siebziger Jahren oder Zwei Münchner in Hamburg an der Seite von Uschi Glas - Wepper verkörpert meist ein typisch bayerisches Urgestein mit Münchner Dialekt und liebenswerten Marotten. Eine neue, poetische Seite zeigte er 2008 im Film Kirschblüten - Hanami von Doris Dörrie, in dem er als trauernder Witwer ins ferne Japan reist, dort tanzt und in traditioneller Art sein Gesicht bemalt. Es ist nicht die einzige verborgene Facette des Elmar Wepper.

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Schließlich ist der Münchner auch die deutsche Stimme von Braveheart Mel Gibson. Für den Amerikaner legt Wepper seinen bairischen Dialekt ab - wer kann sich schon einen Sergeant Martin Ricks in Lethal Weapon vorstellen, wie er geschmeidig den Vokuhila in den Nacken wirft und dann in breitestem Münchnerisch Polizeibefehle gibt? Oder einen Benjamin Martin in Der Patriot, der mit bajuwarischen Kraftausdrücken auf den Lippen die gegnerischen Truppen niedermetzelt. Seit dem ersten Film der Mad-Max-Trilogie im Jahr 1979 spricht Wepper den deutschen Mel Gibson - und das in feinstem Hochdeutsch.

Claudia Urbschat-Mingues

Quelle: Nadja Klier

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"Claudia spricht, Claudia spielt, Claudia singt" heißen die Rubriken auf Claudia Urbschat-Mingues Homepage. Klickt man sie einzeln an, so ergibt sich das Bild einer vielseitigen Künstlerin. Die 40-jährige Berlinerin hatte kleine Rollen in TV-Sendungen wie Verbotene Liebe, besitzt Theater- und Musicalerfahrung und spricht Werbeslogans für Papierhandtuchhersteller und Schokoladenfabrikanten. Dunkel, sehr weiblich und sinnlich ist ihre Stimme laut ihrer Sprecheragentur - und das passt natürlich zu ...

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Quelle: AFP

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... na klar, Angelina Jolie und ihrem Image der blutgierigen, mit Messern spielenden Superbraut. Seit dem Psychodrama Durchgeknallt (Girl, Interrupted), für das die damals noch kinderlose Frau mit dem Schlauchbootmund einen Oscar für die beste Nebenrolle erhielt, übernimmt meist Claudia Urbschat-Mingues die deutsche Synchronisation. Sie kommt dabei dem Original erstaunlich nahe. Von tief-bedrohlich über leise-verführerisch bis sich-überschlagend-wütend: Die deutsche Angelina klingt so, wie die amerikanische. Nur die Actionfilme - wie Tomb Raider und Mr & Mrs Smith - hat Urbschat-Mingues bisher anderen Sprecherinnen überlassen. Das ändert sich mit dem neuen Film SALT, in dem Angelina CIA-Agentin und russische Spionin in einem spielt - und darin einmal mehr Gut und Böse vereint.

Detlef Bierstedt

Quelle: stimmgerecht

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"Sehr männlich, sehr markant" beschreiben die Synchronagenturen die Stimme von Detlef Bierstedt. Welchen harten Hollywood-Jungs er die wohl leiht? Bierstedt hat eine klassische Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin durchlaufen und steht selbst auf der Bühne oder vor der Kamera - Letzteres beispielsweise für den Tatort, die Anwaltsserie Edel & Starck und die Krimireihe Wolffs Revier. Bei den Synchronagenturen wird er meist in der Rubrik "Bekannte Stimme" geführt.

George Clooney Job

Quelle: dpa

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Bekannt - vor allem für die Synchronisation dieses notorischen Junggesellen. "Wir sind keine Schwäne, wir sind Haie" stellt der gute George alias Ryan Bingham in einem seiner jüngsten Filme, der Tragikomödie Up in the Air, fest. Im Film ist es Clooneys Job, Leute zu entlassen, im wahren Leben entlässt er Lebensabschnittsgefährtinnen. Um es mit Carrie Bradshaw aus Sex and the City zu sagen: "Er ist wie Teflon für Frauen - keine bleibt haften." Natürlich hat George auch die dazu passende Stimme: männlich, tief und kratzig - im Kinosessel versunken bildet man sich ein, das dazu passende Aftershave riechen und den Whiskey schmecken zu können, den Männer mit solchen Stimmen sicher trinken. Detlef Bierstedts Synchronisation ist weniger rau, jünger, eingängiger, dafür aber auch ein kleines bisschen weniger - George.

Claudia Lössl

Quelle: yb management / oh

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Claudia Lössl sprach zehn Jahre lang Kelly Bundy, Tochter von Al Bundy in der Serie Eine schrecklich nette Familie. Mit quengeliger Stimme formulierte sie amerikanische wie deutsche "Dumpfbacke"-Sätze à la "Ich brauche überhaupt nichts tun - ich bin eine Frau". In jüngerer Zeit leiht die Münchnerin Lössl ihre Stimme häufiger den großen Leinwandstars. Drew Barrymore etwa, Renée Zellweger, oder der einen Frau, der die Männer reihenweise verfallen ...

Nine - World Premiere - Red Carpet Arrivals

Quelle: Getty Images

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... Penélope Cruz. Die gebürtige Spanierin und Muse des Filmemachers Pedro Almodóvar begeistert seit Jahren die Kinozuschauer in der Rolle der starken Frau. Mal gibt sie für Almodóvar die alleinerziehende Mutter wie im Film Volver aus dem Jahr 2005, mal das junge Mädchen, das alles daran setzt, ihren Traum vom Leben und der Liebe zu verwirklichen, wie in Zerrissene Umarmungen. Ihren ersten Oscar erhielt die Cruz 2009 für ihre Nebenrolle als durchgeknallte Exfrau in Vicky Christina Barcelona. Im Film schreit sie herum wie eine Furie, schwingt Pinsel und Pistolen. Immer mit tiefer, verrauchter Stimme. Im Deutschen ist die Stimme weniger kratzig, dafür imitiert die Synchronsprecherin Claudia Lössl den spanischen Akzent mit rollendem "R" und langgezogenem "I" - und unterstreicht damit das Temperament der südländischen Femme fatale.

Patrick Wincziewski

Quelle: SZ

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Patrick Winczewski leiht hauptsächlich zwei englischsprachigen Schauspielern seine Stimme. Für den einen muss er meist vertrottelt-liebenswert stottern und viele "Ähs" einfügen: Die Rede ist vom britischen Softie-Darsteller Hugh Grant. Ob Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Notting Hill oder Bridget Jones - weil Grant in der Auswahl seiner Rollen in etwa so abwechslungsreich ist wie eine Folge Musikantenstadl, ist auch die Bandbreite der deutschen Synchronisation eher schmal. Doch Winczewski spricht nicht nur den Schwiegermutterliebling Hugh Grant, sondern noch einen anderen Schauspieler von ganz anderem Kaliber.

'Night & Day' Premiere in Bordeaux

Quelle: Getty Images

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Es lässt sich nicht genau festlegen, für was Tom Cruise bekannter ist: für Filme wie Top Gun und Mission Impossible, seine Mitgliedschaft bei Scientology oder seine öffentlichen Liebesbekenntnisse an Ehefrau Katie Holmes. Seit dem ersten Teil von MI, hat Cruise mit Patrick Winczewski den immer selben deutschen Synchronsprecher. Wobei dieser in den Actionstreifen meist wenig zu sagen hat. So sind es beispielsweise in den Kinotrailern der MI-Reihe stets die anderen, die knackige Sprüche aufs Parkett legen. Wie etwa Anthony Hopkins im Vorspann zu Mission Impossible 2: "This is not mission difficult, Mr Hunt, this is mission impossible." Tom Cruise macht Kunststücke auf dem Motorrad, stürzt sich in Abgründe, rettet heiße Ladies - und schweigt. Wie auch Patrick Winczewski.

Daniela Hoffmann

Quelle: SZ

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Daniela Hoffmann ist Ally McBeal. Fünf Jahre lang, von 1997 bis 2002, sprach die Berlinerin das von US-Serienstar Calista Flockhart gespielte verquere Anwaltspersönchen. Doch die 47-Jährige ist noch mehr. Sie ist als Ansagerin im Klassikradio zu hören, macht Werbespots für Schokoriegel und Fluggesellschaften und gelegentlich steht sie selbst vor der Kamera - wie beispielsweise in der Neunziger-Jahre-Kinderserie Neues vom Süderhof. Seit 1990 synchronisiert sie außerdem eine weitere Hollywoodschauspielerin. Welche? So viel sei verraten: Hoffmann hat bei der Synchronisation viel zu lachen.

US-CINEMA-PREMIERE-VALENTINE'S DAY

Quelle: AFP

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Wer so einen großen Mund hat, der muss ihn auch benutzen. Zum Reden und vor allem zum Lachen - das tut Julia Roberts in ihren Filmen lang und laut. Unvergessen bleibt die Szene aus Pretty Woman, in der Richard Gere die Schachtel mit dem Diamantkollier zuschnappen lässt und Roberts alias Bordsteinschwalbe Vivian Ward in hysterisches Gekicher ausbricht. Der Mund verzieht sich in solchen Momenten aus der Normalposition unvorstellbar in die Breite, es gluckst und dann klappt das Scheunentor auf und lautes Lachen schallt durch den Kinosaal. Ein Lachen, das auch in der deutschen Version von Synchronsprecherin Daniela Hoffmann ansteckend ist. In ihrem neuen Film Eat Pray Love, einer Verfilmung des Bestsellers von Elisabeth Gilbert, ist Roberts eher nachdenklich als albern - was auch für Hoffmann weniger Gekicher und Gegluckse bedeutet.

Arne Elsholtz

Quelle: stimmgerecht

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Selten war eine deutsche Synchronisation so sehr im Gespräch wie die von Arne Elsholtz im Film Illuminati. Was war da los? "Die Stimme verändert sich eben mit dem Alter", begründete Elsholtz seine ungewohnte Synchronisationsleistung gegenüber den Medien. Bei der jüngsten Synchronisation - 2009 als Manni das Mammut im Animationsfilm Ice Age 3 - war Elsholtz Stimme wieder beinah die alte - die Kritiker verstummten. Der für seine Synchronisationen vielgerühmte Arne Elsholtz, der auch Regie- und Dialogbücher schreibt, ist ein Beispiel dafür, wie sehr sich die Leute an die deutsche Stimme eines Schauspielers gewöhnen können - und dafür, was ein Stimmwandel für einen Synchronsprecher bedeutet.

26th Annual Television Critics Association Awards

Quelle: AFP

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"Der lispelt" oder "da hat wohl einer Schnupfen" lauteten die Kommentare der Kinobesucher, als Tom Hanks in der deutschen Fassung des Films Illuminati zum ersten Mal den Mund aufmachte. In Wirklichkeit war es natürlich nicht Hanks, dessen Stimme eine neue, verschnupft klingende Facette hatte, sondern sein deutscher Synchronsprecher: Arne Elsholtz. Seit Hanks internationalem Durchbruch mit dem Aids-Drama Philadelphia im Jahr 1993 hat er, mit wenigen Ausnahmen, die gleiche deutsche Synchronstimme. Das Publikum hat sich daran gewöhnt - an seinen deutschen Forrest Gump. An Sätze wie "Meine Mama sagte immer 'Wunder passieren an jedem Tag'", schön dahingeschnoddert, wie nur Elsholtz es kann. Oder konnte. Es bleibt zu wünschen, dass Tom Hanks in künftigen Filmen wieder so synchronisiert wird, dass man nicht permanent das Gefühl hat, er sollte sich dringend die Nase putzen.

LEUTE-NEWS: HANS CLARIN

Quelle: DDP

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Der im Sommer 2005 verstorbene Hans Clarin synchronisierte keinen großen Schauspieler, kein Hollywoodstarlet und keine amerikanische Kinogröße. Er brachte mit seiner krächzenden Stimme Leben in einen kleinen Zeitgenossen, der es nicht nur auf die Fernsehbildschirme, sondern auch auf die Kinoleinwand schaffte. Auch heute müssen Animations- und Zeichentrickfilme synchronisiert werden - nicht selten geben bekannte Schauspieler dafür ihre Stimmen. Der Übervater dieser Kunst war und ist, zumindest im deutschsprachigen Raum, Hans Clarin.

Kinder - Richter müssen entscheiden: Darf Pumuckl heiraten?

Quelle: dpa

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Der Schauspieler synchronisierte - viele werden es wissen - keinen Geringeren als den rothaarigen, kurzhosigen Pumuckl. Bei Gustl Bayrhammer alias Meister Eder in einer Werkstatt lebend, trieb der Kobold sein Unwesen mit den Nachbarn. "Am liebsten macht er Schabernack, Leute ärgern nicht zu knapp", singt ein Kind in der Titelmelodie, dann ertönt das koboldeigene, blechern-dreckige Lachen des frechen Rotschopfes. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass ein ausgewachsener Mann derartige Geräusche von sich geben kann, doch Hans Clarin dürfte für die meisten Menschen auf ewig mit der Figur verbunden bleiben, der er die Stimme geliehen - und sich die eigene kaputtgemacht hat.

© sueddeutsche.de
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