"Sylt macht sychtig", so lautet der aktuelle Werbeslogan der Insel, aber wonach? Nach Meer, oder nur nach mehr, wie der kleine Häwelmann im Märchen von Theodor Storm schreiend verlangt? Dieser kleine schlaflose Suchtknochen, der seinen Vater und mit ihm das Universum bis hoch zum angeheulten Mond mit seinem unstillbaren Verlangen nach Überwindung der tödlichen Langeweile um den Verstand bringt. Was hat es auf sich mit dieser Insel, dass sie es vermag, eine Nation in hysterische Aufbruchsstimmung zu versetzen, nur weil irgendein Nahverkehrsfahrschein für kleines Geld endlich die große Fahrt in das scheinbar einzige deutsche Fernziel von Belang ermöglicht?
Schriftsteller Eckhart Nickel über Sylt:Westerland, 1988
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Vor ihrem abermaligen Untergang, diesmal durch das Neun-Euro-Ticket: Meine Erinnerung an die "Insel der Deutschen".
Von Eckhart Nickel
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