Die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt von Kassel gewann Sven Schoeller im März denkbar knapp - und das, obwohl er der einzige Kandidat war. Amtsinhaber Christian Geselle, der sich mit vielen in Kassel und schlussendlich auch mit seiner Partei, der SPD, überworfen hatte, war noch am Abend des ersten Wahlgangs aus dem Rennen ausgestiegen. In der zweiten Runde stimmten 50,4 Prozent der Wähler mit einem "Ja" für Schoeller, der damit als erster Grüner im traditionell sozialdemokratischen Kassel zum Oberbürgermeister gewählt wurde. Ende Juli trat der 50-Jährige Jurist sein Amt an - und muss sich nun gleich um Weichenstellungen für die Weltkunstschau Documenta kümmern, die seit 1955 alle fünf Jahre in Kassel stattfindet und deren letzte Ausgabe 2022 in einem Antisemitismus-Skandal mündete.
Antisemitismus-Skandal auf der Documenta:"Es hätte nicht passieren dürfen"
Das Symbol des Scheiterns der Documeta fifteen: Das Gerüst, an dem das Werk "People's Justice" des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi mit antisemitischer Bildsprache hing.
(Foto: Uwe Zucchi/dpa)Wie geht es nach dem Antisemitismus-Skandal mit der Documenta weiter? Eine Beteiligung des Bundes ist nicht die Lösung, glaubt Kassels neuer Oberbürgermeister Sven Schoeller.
Interview von Moritz Baumstieger
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