Kann man etwas vermissen, was man nie wirklich gehabt hat? Ja, jedenfalls nach dem Besuch der Herbstausstellung im Münchner Lenbachhaus. Deutschland fehlt schmerzlich der Surrealismus. Dieser Eindruck drängt sich auf beim Anblick der Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Dokumente, die überall entstanden, nur eben kaum in Deutschland – weil hier von 1933 bis 1945 der Nationalsozialismus wütete und danach andere Avantgarden das Rennen machten. Solche, die vielleicht nicht ganz so schmerzlich an den verbrecherischen Abgrund des deutschen Versagens erinnerten. Surrealistinnen und Surrealisten dagegen konnten nicht anders, als immer wieder den Faschismus zu analysieren, zu benennen, aktiv zu bekämpfen. Sie verstanden ihre Kunst und Poesie als Gegengift gegen alles Menschenfeindliche, Autoritäre, Propagandistische, und viele von ihnen nahmen hohe persönliche Risiken auf sich im Widerstand gegen die Nazibesatzung ihrer Heimat.
Surrealismus im Lenbachhaus München:Die Fantasie des Widerstands
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Viele Surrealisten kämpften gegen den Faschismus mit politischen Mitteln – in ihrer Kunst aber waren sie spielerisch. Eine große Ausstellung in München zeigt, wie das zusammengeht.
Von Kia Vahland
100 Jahre Surrealismus:Von Zauber erfüllt
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