Wenn das Video beginnt, sieht man die Künstlerin in grellpinker Abendgarderobe, einer Art Haute-Couture-Nachtmantel mit puschligem Schulter- und Ärmelbesatz, die Hände und Unterame in langschaftigen Samthandschuhen. Die Musik dazu klingt somnambul, bedeckt und verhallt. Suki Waterhouse, 30, gebürtige Londonerin, eine dieser unübersichtlichen Kombinationen aus Model und Influencerin, Schauspielerin, Fashion-Unternehmerin und eben auch Sängerin, steht im Scheinwerferkegel, links neben sich einen Art-Déco-Stuhl, rechts ein Tischchen mit einer irgendwie entrückt wirkenden Blumenvase. Und leider kann man kaum anders, als bei dem Anblick und dem Sound ihrer mondhellen, unendlich schwermütigen Stimme an die Welt von Regisseur David Lynch zu denken. Eine ästhetische Assoziation, die schon seit circa 1998 fast so unoriginell ist wie die dämlichsten Fußballfeld-Maßangaben.
Suki Waterhouse:Zu traurig, um auf die Party zu gehen
Sie ist Model, Schauspielerin und veröffentlicht nun ein Album: Suki Waterhouse zeigt sich als Sehnsuchtspoetin mit gebrochenem Herzen.
Von Joachim Hentschel
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