Am 15. April 2023 war ich in Cambridge, Massachusetts. Es war ein Samstag, der Beginn eines langen Wochenendes, auf das ich mich gefreut hatte. Doch die Nachrichten, die ich an diesem Morgen beim Kaffee verfolgte, erschütterten mein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit. Auf X gab es Berichte über Gewaltausbrüche in meinem Geburtsort, der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) hatten Stellungen der Armee in der Stadt und deren Umgebung angegriffen. Das flaue Gefühl in meinem Magen verstärkte sich. Ich scrollte und scrollte und suchte nach weiteren Informationen. Zugleich versuchte ich, nicht in Panik zu geraten: Wahrscheinlich, so sagte ich mir, handelte es sich nur um ein paar Scharmützel, die bald abflauen würden. Miliz und die Armee würden sicher keinen Krieg in der Hauptstadt riskieren.
Gastbeitrag von Fatin Abbas:Apokalypse Sudan
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Der Machtkampf von zwei Generälen hat zu 150 000 Toten und zehn Millionen Vertriebenen geführt. Alle zwei Stunden verhungert ein Kind. Und die Welt? Hat gerade anderes zu tun.
Gastbeitrag von Fatin Abbas
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