Gastbeitrag von Fatin Abbas:Apokalypse Sudan

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Fatin Abbas, geboren 1981 im sudanesischen Khartum, floh mit ihrer Familie 1990 in die USA. Sie wuchs in New York auf, studierte Literaturwissenschaften in Cambridge und Harvard und lebt derzeit in Berlin. Im Februar erschien ihr Debütroman „Zeit der Geister“ bei Rowohlt Berlin. (Foto: Marie Constantinesco)

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Gastbeitrag von Fatin Abbas

Am 15. April 2023 war ich in Cambridge, Massachusetts. Es war ein Samstag, der Beginn eines langen Wochenendes, auf das ich mich gefreut hatte. Doch die Nachrichten, die ich an diesem Morgen beim Kaffee verfolgte, erschütterten mein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit. Auf X gab es Berichte über Gewaltausbrüche in meinem Geburtsort, der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) hatten Stellungen der Armee in der Stadt und deren Umgebung angegriffen. Das flaue Gefühl in meinem Magen verstärkte sich. Ich scrollte und scrollte und suchte nach weiteren Informationen. Zugleich versuchte ich, nicht in Panik zu geraten: Wahrscheinlich, so sagte ich mir, handelte es sich nur um ein paar Scharmützel, die bald abflauen würden. Miliz und die Armee würden sicher keinen Krieg in der Hauptstadt riskieren.

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