Deutsche im Streik:Geld her

Deutsche im Streik: Teilnehmerin einer Demonstration von Verdi und EVG am 25. März in Berlin.

Teilnehmerin einer Demonstration von Verdi und EVG am 25. März in Berlin.

(Foto: Paul Zinken/dpa)

Streiken liegt den Deutschen eigentlich nicht - lieber reden sie über die Stimmung. Gut, dass sich das nun endlich ändert.

Von Nils Minkmar

Als am vergangenen Donnerstag im Saarland gestreikt wurde, war das Wetter leicht regnerisch. Die Kundgebung vor dem Staatstheater Saarbrücken zog sich, und einige Menschen gingen dann mit Fahnen und Jacken erst mal Kaffee trinken. Von der Bühne aus gab es dafür Spott: Man habe an der Fußgängerampel Scanner angebracht, und wer sich in die Stadt verziehe, verliere sein Streikgeld. Es war ein Scherz, der den Ernst der Sache betonen sollte: Der Streik ist Teil der Arbeitswelt, und die ist hierzulande ein heiliger Bereich. Wenn man nicht zur Arbeit geht, soll man an einer Kundgebung teilnehmen und frierend im Regen stehen, sonst könnte der Verdacht aufkommen, dass man das womöglich gerne tut - nicht zur Arbeit gehen.

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