Street Art Fotografie:New York in ganz besonderen Momenten

Richard Sandler hat mehr als 20 Jahre lang den Alltag in den Straßen New Yorks fotografiert. Herausgekommen ist nun der Bildband "The Eyes of the City".

Von Allegra Pirker

1 / 7
(Foto: Richard Sandler)

"Mit den Augen der Stadt meine ich natürlich meine. Aber auch die der Menschen, die sie auf mich richten, während ich fotografierte", kommentiert Richard Sandler seine Aufnahmen. Mehr als 20 Jahre lang zog der Street Photographer und Dokumentarfilmemacher auf der Suche nach besonderen Szenen durch New York. Boy And Cross, Boston, 1977, Richard Sandler

2 / 7
(Foto: Richard Sandler)

"Grand Central Terminal" eröffnet Sandlers Bildband "The Eyes of the City". Es zeigt typische Bahnhofsuhren, Menschen, die zwischen den Gleisen und über den Bahnhofsplatz eilen und wirkt dabei wie eine Metapher für New York selbst. Die körnige Optik des Fotos verwischt die Konturen der Grand Central Station und macht eine alltägliche Situation zu Kunst. Grand Central Terminal, New York City, 1990, Richard Sandler

3 / 7
(Foto: Richard Sandler)

Drei Ladies, drei Frisuren: Und alle sehen aus wie Nancy Reagan, die mit ihrem Look als First Lady prägend für die Achtziger Jahre war. Sandlers Aufnahmen blieben lange Zeit unbeachtet - erst durch Facebook bekamen sie größere Aufmerksamkeit. In dem Bildband erscheinen sie nun erstmals gedruckt. Three Furs, Three Hairdos, New York City, 1981, Richard Sandler

4 / 7
(Foto: Richard Sandler)

Hände in den Hüften statt Handy am Ohr: Ein wesentliches Element aktueller Straßenfotografie fehlt auf Sandlers Bildern. Tatsächlich fotografiere er nur ungern Leute, die telefonieren, wie er sagt. "Zwar sind die Menschen physisch anwesend, aber gedanklich ganz woanders. Ihre Gesichtszüge beziehen sich selten auf etwas auf der Straße." Hands On Hips, 5th Ave., New York City, 1983, Richard Sandler

5 / 7
(Foto: Richard Sandler)

Sandlers Aufnahmen wirken wie eine Aufforderung, in einem kurzen Augenblick im alltäglichen Leben in New York zu verweilen. Wen die Bilder zeigen, lässt der Fotograf bewusst offen, darauf kommt es ihm gar nicht an. Anonyme Motive, dazu eine Stadt in schwarz-weißer Optik verstärken den Effekt, dass es sich um ein vergangenes New York handelt. Oder doch nicht? CC Train, New York City, 1985, Richard Sandler

6 / 7
(Foto: Richard Sandler)

Gibt es sie nicht immer noch, diese unverfälschten, besonderen Momente in der Großstadt? Sandler fordert den Betrachter zugleich auf, in seinem persönlichen Alltag die Augen offen zu halten, und auf diese besonderen Momente abseits des Handydisplays zu achten. Hasid and Hipster, New York City, 2001, Richard Sandler

7 / 7
(Foto: Richard Sandler)

Umso mehr, als er selbst nicht mehr fotografiert. Der 11. September 2001 war der Einschnitt. Die Trauer und das unglaubliche Leid, das der Terroranschlag mit sich brachte, waren zu viel. "Menschen, die sich stritten, protestierten, weinten - solche Geräusche spiegelten all den Schmerz unserer Stadt wider. Fotografie war nicht mehr das richtige Medium, um das auszudrücken." Seitdem hält Richard Sandler seine Beobachtungen in Dokumentarfilmen fest - auch Alltagsszenen aus New Yorks Straßen. World Trade Center, New York City, 2000, Richard Sandler Richard Sandler, The Eyes of the City, powerHouse Books, 180 Seiten, 47,49 Euro

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: