Es ist in Eile an die Wand geklatscht, es sieht schmutzig aus, ist illegal, und nur wenige erkennen den Sinn dahinter: das klassische Graffitiwriting. Manche sprühen einfach ihren Namen an Fassaden, man nennt das Tags. Andere, wie bei dem "u.t." in der Schlesischen Straße, sprühen Farbe auf eine Hauswand und formen dann mit Linien die Konturen von Buchstaben auf die Fläche - das nennt man Bombing.
Meist stehen die Kürzel für die Namen der Crews, also der Gruppen, die für das Graffito verantwortlich zeichnen. "u.t." steht für Ugly Teens, viele Gruppen spielen aber auch mit ihrem Namen: "u.t." kennt man auch als Unangenehme Typen oder Ultra Tight. Mit Bombings und Tags treten Graffitiwriter in Wettbewerb zueinander: Wer seine Kürzel oder Namen möglichst oft an möglichst schwer zu erreichenden Stellen und in möglichst guter Qualität an Fassaden sprüht, der macht sich in der Szene einen Namen.
Gute Qualität bedeutet nicht, dass es schön aussieht, sondern dass sich der Schriftzug durch einen unverwechselbaren Stil auszeichnet. Passanten sollen diese Graffiti nicht verstehen. Es geht darum, die anderen Writer wissen zu lassen, dass man hier war.