Die Protestwelle gegen die israelische Kriegsführung in Gaza, die durch die amerikanischen und europäischen Universitäten rollt, hat ein Ausmaß angenommen, das an die Vietnamkriegs-Proteste um 1968 erinnert. Damit kehren auch Protestformen zurück, die an die damalige Zeit anknüpfen, vor allem Besetzungen von Instituten und Campusgeländen. In solchen Okkupationen richtet sich der Protest häuslich ein, ein Gegenraum mit Gegenöffentlichkeit wird etabliert, in dem es gern wild, laut, radikal und chaotisch zugehen kann. Oft dauern solche Besetzungen tage- und wochenlang, oft münden sie in beachtliche Verwüstungen. Selten lassen sie sich leicht wieder auflösen, wenn sie einmal befestigt wurden.
Uni-Proteste und Wissenschaftsfreiheit:Erst taub, dann ahnungslos?
Lesezeit: 5 Min.
Das Bildungsministerium erwägt nach Gaza-Protesten an Unis, Gelder nach Gesinnung zu vergeben – und die Ministerin stellt sich erst mal dumm. Eine kurze Nachhilfe in Wissenschaftsfreiheit.
Essay von Gustav Seibt
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Philipp Felsch besucht Jürgen Habermas, um ihn als Zentralgestirn der deutschen Debattengeschichte zu porträtieren. Er trifft einen bestürzend desillusionierten Beobachter unserer Gegenwart.
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