Uni-Proteste und Wissenschaftsfreiheit:Erst taub, dann ahnungslos?

Lesezeit: 5 Min.

Gespielte Ahnungslosigkeit: Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, kommt bei Fragen zur Wissenschaftsfreiheit unter Druck. (Foto: Florian Gaertner/IMAGO/photothek)

Das Bildungsministerium erwägt nach Gaza-Protesten an Unis, Gelder nach Gesinnung zu vergeben – und die Ministerin stellt sich erst mal dumm. Eine kurze Nachhilfe in Wissenschaftsfreiheit.

Essay von Gustav Seibt

Die Protestwelle gegen die israelische Kriegsführung in Gaza, die durch die amerikanischen und europäischen Universitäten rollt, hat ein Ausmaß angenommen, das an die Vietnamkriegs-Proteste um 1968 erinnert. Damit kehren auch Protestformen zurück, die an die damalige Zeit anknüpfen, vor allem Besetzungen von Instituten und Campusgeländen. In solchen Okkupationen richtet sich der Protest häuslich ein, ein Gegenraum mit Gegenöffentlichkeit wird etabliert, in dem es gern wild, laut, radikal und chaotisch zugehen kann. Oft dauern solche Besetzungen tage- und wochenlang, oft münden sie in beachtliche Verwüstungen. Selten lassen sie sich leicht wieder auflösen, wenn sie einmal befestigt wurden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPhilipp Felsch: "Der Philosoph - Habermas und wir"
:Der letzte Idealist

Philipp Felsch besucht Jürgen Habermas, um ihn als Zentralgestirn der deutschen Debattengeschichte zu porträtieren. Er trifft einen bestürzend desillusionierten Beobachter unserer Gegenwart.

Von Jens-Christian Rabe

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: