Star-Album (121):Rene Russo

... gehört als toughe Frau unbedingt ins Staralbum

sus

Die schönste Szene, die Rene Russo je hatte, ist vielleicht jene mit Mel Gibson, im dritten und besten Teil von "Lethal Weapon" (1992), wenn sie ihn in ihrer Wohnung verarztet: Endlich ist er seinem Meister begegnet, einer Polizistin, die noch tougher ist als er.

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(Foto: SZ v. 11.04.2002)

Er soll sich nicht so anstellen, sagt sie, als sie seine Wunden versorgt, und dann fangen die beiden an, in einem erotischen Tanz, der mehr und mehr zum Striptease wird, ihre Narben zu vergleichen, all die Verletzungen, die sie sich auf dem Schlachtfeld des Lebens eingefangen haben - eine größere Nähe kann man sich kaum vorstellen. Irgendwann geht ihr diese Nähe zu weit, und sie bricht das Spiel ab.

Rene Russo, 1954 in Kalifornien geboren, hat ziemlich spät Karriere gemacht, Anfang der Neunziger.

Vielleicht wirkt sie deshalb immer so, als wenn sie schon einiges gelernt hätte auf dem Schlachtfeld, im Kampf gegen Ebola in "Outbreak" oder wenn sie Kevin Costners Seele rettet in "Tin Cup". Ein Mädel war sie nie. In "Get Shorty" hat sie einmal eine Rolle gespielt, die man fast als mädelig bezeichnen konnte, eine Schauspielerin - aber am besten war sie immer, wenn sie, wie in John McTiernans "Die Affäre Thomas Crown", die Erotik der Ebenbürtigkeit entdecken durfte: In jeder Sekunde ist sie da dem neuen Thomas Crown Pierce Brosnan gewachsen. Genau so eine wollten damals McTiernan und Pierce Brosnan - und Mel Gibson, der mit ihr noch einen vierten Teil von "Lethal Weapon" und danach "Ransom" drehte.

Nur vier Filme hat Rene Russo in den letzten fünf Jahren gedreht, in "Showtime" ist sie nun - als TV- Produzentin - neben Robert de Niro zu sehen. Den meisten fehlt für soviel Power eben der Mut.

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