Star-Album (158):Jeanne Moreau

... ist gewissermaßen eine Ikone der ewigen Jugend. Wohin gehört sie? In´s Star-Album!

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Lange, allzu lange vielleicht hatte man sie als die personifizierte Nouvelle Vague in Erinnerung, eine Ikone der ewigen Jugend gewissermaßen. Im Alter aber - 75 wird sie in diesem Monat - hat sie wieder zu sich selbst gefunden, und zu einer völlig neuen Jugendlichkeit. Das feste Bild löst sich auf, in der Diffusion taucht eine durchsichtige Gestalt auf, die zwischen allzu festen Identitäten schwebt. Ein Phantom, das mit flirrender Vielfalt kokettiert, einem in Erinnerung rufen sollte, dass es eine Theaterkarriere vor dem Kino gegeben hatte und jede Menge eigener, eigensinniger Projekte, einige in Eigenregie - in Konkurrenz zur omnipräsenten Nouvelle Vague.

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(Foto: SZ v. 2. Januar 2003)

Marguerite Duras, die sie nun spielt in dem Film "Diese Liebe" von Josée Dayan, war dabei immer dabei im Kosmos von Jeanne Moreau. Schon 1958 hat sie sich um die Rechte bemüht an dem Roman "Die Pferdchen von Tarquinia", ohne Erfolg. 1960 spielte sie in "Moderato Cantabile", von Peter Brook, und 1962 in "The Sailor of Gibraltar", von Tony Richardson (deutscher Titel "Nur eine Frau an Bord"). 1972 spielte sie, das einzige Mal, unter der Regie von Duras selbst, "Nathalie Granger", 1991 diente sie als Erzählerin in Annauds "Der Liebhaber".

1962/63 war die heiße Phase für Moreau, mit "Jules und Jim" von Truffaut und "Baie des anges" von Demy und "Peau de banane", dem ersten Film von Marcel Ophüls, dem Sohn des großen Max. Zuvor hatte Louis Malle den Weg in den Mythos markiert, mit "Fahrstuhl zum Schafott" und "Die Liebenden", hatte Antonioni "La notte" für sie geschaffen, mit Mastroianni und Wicki: "Wenn ich nun den Wunsch habe zu sterben, dann deshalb, weil ich dich nicht mehr liebe . .."

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