Star-Album (237):Virna Lisi

...hatte Glück mit Alain Delon und Marcello Mastroianni.

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Mit Lebenslust hat das italienische Kino sich seinen Ruf erworben, und Lebens- und Liebeslust hat Virna Lisi jede Menge in ihre Filme eingebracht. Ein Karriere-Hintergrund, auf dem ihre Fälle von loveless love besonders krass und grausam wirken.

Virna Lisi
(Foto: Foto: dpa)

Versagt hat sie vor allem bei ihrem Hollywoodstart, mit Jack Lemmon in "How to Murder Your Wife" von Richard Quine. (Sie sollte offensichtlich als eine der Ersatzfrauen nach dem Tod von Marilyn getetstet werden.) Da poppt sie eines Abends aus einer Riesenpartytorte in sein Leben und ist anderntags mit ihm vermählt - aber er wird sofort des Ehelebens überdrüssig und sieht als Lösung des Eheproblems nur ... Zur Entschuldigung: Er ist Comiczeichner, seine Phantasie also anderweitig beschäftigt.

Eine andere Niederlage, diesmal im dramatischen Fach: die junge Francesca, angehende Drehbuchautorin, die mit dem Erfolgsromancier Stanley Baker verlobt ist, in "Eva" von Joseph Losey. Aber Stanley liebt den eigenen Erfolg, und die femme fatale Jeanne Moreau nutzt das eiskalt. Gegen die Verführungen der Stadt Venedig und den Narzissmus der jungen Autoren kämpft auch Virna Lisi - erfolgreich als neapolitanischer Typus - vergebens. Mit ihrem Motorboot rast sie gegen die Kaimauer.

Mehr Glück gab es mit Alain Delon, in "Die schwarze Tulpe", mit Marcello Mastroianni in "Casanova 70", mit Vittorio Gassman in "Eine Jungfrau für den Prinzen", mit David Niven in "The Statue".

Sie hat Kino wie Fernsehen gemacht, dazu auch Bühnenarbeit am Piccolo Teatro di Milano, unter Strehler. Das Mutterfach hat sie markiert mit ihrem Auftritt in "La Reine Margot", als Katharina de Medici, die hinter den Kulissen gnadenlos ihre Familienintrigen spinnt, Mörder anheuert, zu sexuellem Missbrauch anstachelt.

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