Süddeutsche Zeitung

Star-Album (211):Stephen Fry

... hat den Oscar Wilde gespielt. So einen brauchen wir hier im Star-Album.

Seine schönste Rolle hat er für Kenneth Branagh gespielt: In "Peter's Friends" ist der Cambridge-Absolvent, Komiker und Schriftsteller Stephen Fry als reicher Erbe zu sehen, der seine Freunde um sich schart auf dem Familien-Landsitz. Peter war wunderbar sarkastisch, mit perfekten Manieren und einem rabenschwarzen Sinn für Humor. Eine tragisch-komische Geschichte, denn die Gäste zerfleischen sich gegenseitig, bis Peter ihnen eröffnet, dass diese Feier seine Abschiedsvorstellung ist - er wird sterben.

Fry hat in England als Komiker gearbeitet, fürs Fernsehen und auf der Bühne, und ist als Schriftsteller erfolgreich - "Der Lügner" und "Geschichte machen" sind auch auf Deutsch erschienen; in letzterem geht es um einen Zeitreisenden, der in Braunau den Brunnen vergiftet und so Mutter Hitler sterilisiert (was der Welt aber nichts nützt). Im Kino ist Fry meist nur in kleinen Rollen zu sehen, mal abgesehen von Peter und der absoluten Fry-Paraderolle: der Oscar in "Wilde". Meist genügen aber ein paar Zeilen, um im Gedächtnis zu bleiben - in James Ivorys "Eine Affäre in Paris" gibt er ein paar gute Ratschläge bezüglich eines de la Tour. Und egal, was er sagt - es ist immer von Wildescher Weisheit.

sus

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SZ v. 15.01.2004
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