Süddeutsche Zeitung

Star-Album (207):Jack Nicholson

... muss man nicht mehr vorstellen und gehört schon lange ins Star-Album.

About Schmidt, da war doch was . . . Schmidt hat hingeschmissen, war zu lesen. Die Show geht nicht weiter. Eine Pause. Die Pensionierung. Eine Leere, die lähmt. Die Schmidts des Jahres, der in Deutschland wie der in den USA, sind Meister der absoluten Verweigerung - mit dieser radikalen Haltung hat der Film "About Schmidt" Eingang gefunden in die Reihe der Magic Moments 2003. Schmidt spielt nicht mehr mit, in diesem Sinne ist der alte Schmidt jenen jungen Wilden ganz nah, die Nicholson einst verkörperte, in " Easy Rider", "Five Easy Pieces" . . . Ein Mann der Extreme. Entweder diabolische Umtriebigkeit, mörderische Aufdringlichkeit: "Here's Johnny." Oder Gleichgültigkeit, eine Trauer, die versteinert: "All work and no play makes Jack a dull boy." Im Moment gibt es Play genug, Nicholson ist der King, auch an der Kasse. Eben hat er den "Last Samurai" Tom Cruise vom Spitzenplatz gedrückt, mit "Something's Gotta Give". Als altersgeiler, das Alter ignorierender Geliebter von - Diane Keaton. Man hofft auf seinen Auftritt bei der Berlinale.

Die Stars atmen auf, die Sommer der sinnlosen Blockbuster scheinen vorbei, die Trilogien - "Matrix", "Herr der Ringe" - sind abgeschlossen, Harry Potter nimmt eine Auszeit. Seinen Blockbuster-Tribut hatte Nicholson als Joker in "Batman", der wildeste seiner amerikanischen Archetypen, all seiner Wanderer, Rebellen und Easy Riders.

göt

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SZ v. 18.12.2003
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