Süddeutsche Zeitung

Star-Album (199):Alien

... unser allerliebster Sigourney-Weaver-Fresser kehrt zurück: auf die Leinwand und ins Star-Album

Ein Monster kehrt zurück, ein martialisches, maternales Urwesen, die Mutter aller postmodernen Monster gewissermaßen. Ein Vierteljahrhundert ist es nun fast her, dass das "Alien" durch den gleichnamigen SF-Horror-Klassiker weste, in den Gängen des Raumfrachters Nostromo auf dem Rückflug zur Erde - die man sich als wirklich heimelig nicht vorstellen mochte angesichts des Zustands dieses Vehikels. Das Monster blieb gesichts-, geschlechtslos in diesem Film, und war schon deshalb unglaublich vital. Eine Ikone, die drei Folgefilme provozierte und eine Menge intellektueller Deutungsversuche. Die seine Existenz aber in keiner Weise befrachten, wenn es nun wieder in die Kinos kommt, in sinnlich-unheimlicher Schönheit, in Ridley Scotts director's cut. Ein Wunder von Lebendigkeit in einem Meer versteinerter sinnentleerter Formen, inspiriert vom Schweizer Künstler Giger, der wiederum - siehe die Abbildung - inspiriert war vom "Necronomicon" und vom "Wüstenplaneten". "Alien", ein reines Werk der Imagination. Konzeptkunst, von der alle träumen, die das Kino lieben.

göt

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SZ v. 23.10.2003
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