Star-Album (168):Claire Danes

... war früher eine Musterschülerin. Jetzt hat sie es bis ins Star-Album gebracht.

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Man könne sie auch "St. Claire" nennen, hat Claire Danes Ende der Neunzigerjahre einmal gesagt. Da schien sie schon festgelegt auf zarte und noble Charaktere, ein paar frühe Rollen hatten ihr Image geprägt.

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(Foto: SZ v. 20.03.2003)

"Betty und ihre Schwestern" gehörte dazu - da litt sie still und starb jung. Oder "To Gillian on Her 37th Birthday", wo sie ein engelsgleiches Wesen war, das nach dem Tod der Mutter die Familie rettet. Und schließlich Baz Luhrmanns "Romeo und Julia": So großäugig, unschuldig und romantisch geriet ihr die Veroneser Fürstentochter, dass sie im Gedächtnis der Julias noch immer den ersten Platz beansprucht.

Bei diesem Film war Claire Danes gerade mal 16 Jahre alt, und obwohl dann gleich Regisseure wie Oliver Stone und Francis Coppola kamen, beschloss sie doch, erst mal aufs College zu gehen.

Als Vorbilder dienten dabei Jodie Foster und Meryl Streep - deswegen musste es auch, wie bei Foster, die renommierte Yale University sein. Danes' Arbeitsthese, dass große Schauspielkunst auch mit Bildung und Intelligenz zu tun haben könnte, gilt es nun zu überprüfen.

Die Rolle einer berühmten Eiskunstläuferin, die sie gerade in "It's All About Love" von Thomas Vinterberg spielt, passt noch ganz gut zu ihrer Vergangenheit als Musterschülerin.

Gleichzeitig aber bewegt sich diese Geschichte schon in dunkleren Gefilden, was man nicht zuletzt daran sieht, dass ihre Figur drei identische Klone hat. Danach soll endgültig Schluss mit den netten Mädchen sein: Wenn sie bald in "Terminator 3" gegen die Herrschaft der Maschinen kämpft, zunächst als Entführungsopfer, dann immer mehr als Action-Heroine, Seit' an Seit' mit Schwarzenegger - dann ist das auch ein heimlicher Befreiungsversuch.

"Ich habe ein paar supercoole Szenen", kündigt sie an und erzählt, dass ihr auch die nächste Fortsetzung keine Probleme bereiten würde, zu der sie vertraglich verpflichtet ist. Dass dort wirklich ihre Zukunft liegt, wagen wir allerdings zu bezweifeln - sie passt einfach zu gut in die anspruchsvollen Frauenfilme. Im Oscar-Favorit "The Hours" probt sie dafür schon mal mit einem Kurzauftritt, als Tochter von - wem sonst! - Meryl Streep.

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