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Star-Album (100):Bruce Willis

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In "Banditen!" erinnert Bruce Willis einen ganz furchtbar an alte Zeiten, an seine Anfänge, als er mit der Figur des David Addison den Fernsehdetektiv neu erfand in "Moonlighting" - er trieb Cybill Shepherd in den Wahnsinn, vor allem weil er gern in Reimen sprach: "Did I happen to mention, did I bother to disclose, that this man that we're seeking with the mole on his nose? "; und er hatte damals, in den späten Achtzigern, noch Haare.

Willis wurde ohne Toupet zum Superstar - so, als wolle er sagen: Ich spiele hier nur mit, solange es Spaß macht: Keine Kompromisse. Und die Freude, mit der er mitspielte, war irgendwie ansteckend. Selbst in einer Nervensäge von einem Film wie "Armageddon". Willis war immer schon witzig und selbstironisch, in "Moonlighting", als glücklose Verabredung der irren Kim Basinger in seinem ersten Kinofilm "Blind Date", als Superbulle in "Die Hard" (1988) und den Sequels, als Juwelendieb in "Hudson Hawk" (1991).

Der Boom der Action-Filme ging zu Ende, und Willis hatte an anderen Filmen Spaß - dass der Nobody M. Night Shyamalan sein Projekt "The Sixth Sense" drehen konnte, lag vor allem daran, dass der Megastar Willis die Hauptrolle wollte. Und der Weg zur Komödie war kurz - der staubtrockene Gangster in "The Whole Nine Yards" und der planlose Bankräuber in "Banditen!" sind sowieso enge Verwandte von Hudson Hawk und David Addison.

Die Weltenretter und Supercops will er nicht mehr spielen, hat er unlängst gesagt - und inzwischen hinzugefügt, zu diesem Entschluss sei er lange vor dem 11. September schon gekommen. Es macht eben einfach keinen Spaß mehr. sus

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