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Sprache - Frechen:Jedes zehnte Kind in Thüringen muss zum Logopäden

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Erfurt/Weimar (dpa/th) - Etwa jedes zehnte Kind in Thüringen muss nach Angaben des Spitzenverbandes der Krankenkassen GKV zum Logopäden. Und den jüngsten Daten zufolge diagnostizierten Thüringer Ärzte bei Kindern wieder häufiger Sprechstörungen. So wurden im ersten Halbjahr 2019 rund 13 800 Rezepte für Sprachtherapien bei Kindern bis zum 15. Lebensjahr ausgestellt. Das seien etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, erklärte eine GKV-Sprecherin in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

In vielen Fällen werden solche Therapien nach Einschätzung des Bundesverbandes für Logopädie jedoch zu spät verschrieben. "Wir sehen mit Bedauern, dass die meisten Sprachtherapien direkt vor der Einschulung verordnet werden", sagte Margarete Feit vom Bundesverband für Logopädie. "Wenn Probleme früher erkannt und behandelt werden, lässt sich bis zur Einschulung noch vieles aufholen." Kurz vor Schulbeginn bleibe oft zu wenig Zeit zum Handeln - etwa wenn Wartezeiten bis zum Therapiebeginn anfallen.

Am 6. März wird der europäische Tag der Logopädie begangen. Er soll auf Sprachstörungen aufmerksam machen und das Verständnis der Bevölkerung für Betroffene erhöhen.

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