Wahlprogramme:Auf, auf, zum Kampf

Lesezeit: 4 min

Olaf Scholz vor Leitmotiv. So einfach kann das klingen, so schwer wird das sein bei Umfrageergebnissen. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Die SPD ist wie immer nervlich zerrüttet. Dabei hat sie deutlich weniger falsch gemacht als alle Unionsminister zusammen. Im Wahlprogramm setzt sie nun auf das Pathos der Nüchternheit.

Von Hans Hütt

Nach Jahren des Missvergnügens mit der Großen Koalition weht etwas durch das Land, das Umfrageinstitute bis vor Kurzem noch als Sehnsucht nach einem Machtwechsel interpretierten - wenn sich derlei Sehnsucht seit einigen Wochen auch auf die Frage zu reduzieren scheint, mit wem die Union wohl diesmal koalieren wird. Für die SPD, die mit kurzer Unterbrechung seit 23 Jahren in Berlin mitregiert und dabei nach nüchterner Prüfung deutlich weniger falsch gemacht hat als die Minister der Union, sind das trübe Aussichten. Die Partei, muss man sagen, macht mit ihrem Programm nun das Beste draus, schon durch das Leitmotiv. Es nimmt Abstand von der Selbstbezüglichkeit: "Aus Respekt vor deiner Zukunft". Habe die Ehre sozusagen, statt, wie die Konkurrenz, sich selbst mit Bedeutung aufzupumpen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusWas ihr wollt - die Kolumne zur Wahl
:Und vergib uns unsere Schuld

Die Sprache der Parteiprogramme zur Bundestagswahl, erste Folge: Die Union, die weiß, dass sie (eigentlich) Buße tun muss.

Gastbeitrag von Hans Hütt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: