Spanische Literatur:Annalen der Armut

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Kaum ein Land wurde von der Finanzkrise so schwer getroffen wie Spanien: Demonstranten in Madrid im Jahr 2011. (Foto: Dani Pozo/AFP)

Die Prosa der verlorenen Generation: In Spanien schreiben jetzt die Kinder der Finanzkrise, groß geworden im Bewusstsein, dass niemand auf sie gewartet hat.

Von Karin Janker, Madrid

Gibt es Literarischeres als Kontobewegungen? Das Gehalt, das erst regelmäßig kommt, dann ausbleibt und schließlich von Arbeitslosengeld ersetzt wird. Die Abbuchungen von Supermarkt und Restaurants, deren Beträge allmählich zu schrumpfen beginnen. Die größeren Posten, Flug- und Hotelbuchungen, die irgendwann ganz ausbleiben. Dann eine Zahlung im Gegenwert mehrerer Flugreisen an eine Anwaltskanzlei und schließlich neue monatliche Überweisungen, Betreff: Unterhalt. Kontoauszüge können ein ganzes Leben erzählen, und haben dabei ihre ganz eigene Melancholie.

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