Zum 200. Todestag:"Die Hunderttausende, die durch Napoleons Kriege gestorben sind, gelten als Nebensache"

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"Macron würdigt Napoleon, weil er weiß, dass er die Stimmen der Konservativen braucht", sagt Nicolas Offenstadt. Im Bild: Eine Napleon-Statue von Charles-Emile Seurre. (Foto: Christian Böhmer/dpa)

Was denken die Franzosen heute über Napoleon, den selbsternannten Kaiser? Ein Gespräch mit dem Historiker Nicolas Offenstadt, der in der Debatte um die französische Erinnerungskultur zu den gefragtesten Stimmen zählt.

Interview von Nadia Pantel

Über wenig wird in Frankreich gerade so intensiv gestritten wie über das Erbe Napoleons. Und darüber, ob es angemessen ist, den selbsternannten Kaiser zu seinem 200. Todestag mit einem staatlichen Festakt zu ehren. Der Historiker Nicolas Offenstadt von der Pariser Sorbonne forscht seit Jahren zur politischen Dimension der französischen Erinnerungskultur. Er war Teil des wissenschaftlichen Beirats, der Frankreichs Gedenken an den Ersten Weltkrieg vorbereitet hat, und hat die deutsch-französische Kriegsgedenkstätte am Hartmannswillerkopf mitentwickelt. In den aktuellen Debatten um das Napoleon-Gedenken zählt er zu den gefragtesten Stimmen.

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