"Forever on My Mind" von Son House:Erinnern für Fortgeschrittene

"Forever on My Mind" von Son House: Pfarrer- und Säuferschicksal: Son Houses Songs bewegten sich meistens irgendwo im dornenkronigen Limborevier zwischen Spiritualität und Lasterhaftigkeit.

Pfarrer- und Säuferschicksal: Son Houses Songs bewegten sich meistens irgendwo im dornenkronigen Limborevier zwischen Spiritualität und Lasterhaftigkeit.

(Foto: Jan Persson)

In den 60ern entdeckte die Welt den Blues-Musiker Son House zum ersten Mal wieder. Problem: Er hatte seine Songs vergessen. Jetzt gibt es neues Material - das natürlich als verschollen galt.

Von Joachim Hentschel

Es wäre in der Tat einer der originellsten, zugleich bizarrsten Gründe gewesen, um eine Karriere zu beenden. Die Wiederentdeckung des großen Mississippi-Delta-Bluesmusikers Son House, sein Revival in den 1960er-Jahren und auch das neue, eben aus dem Archiv gezauberte Album, um das es an dieser Stelle gehen soll, all das hätte es um ein Haar nie gegeben. Und schuld daran wäre ein wirklich seltener Umstand gewesen: House, der Sänger, Songwriter und Gitarrist, der 1964 den widersprüchlichen Quellen nach entweder 62 oder sogar schon Ende 70 war, hatte seine eigenen Lieder schlicht vergessen. Für die Fans, die so umständlich nach ihm gefahndet und ihn am Ende aufgespürt hatten, muss es ein mittelgroßes Drama gewesen sein.

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