In den USA gibt es also tatsächlich wieder Konzerte. Man erreicht Slash jedenfalls auf Tour - Westküste, viele Heimspiele. Gut zum Reinkommen, ist ja eine Weile her. Seine aktuelle Band Slash feat. Myles Kennedy and The Conspirators macht gerade Station in Sacramento. Am Tag vorher haben sie in Seattle gespielt. Am Freitag ist ihr Album "4" erschienen, dem man wohl nicht zu nahe tritt, wenn man sagt, dass es der Pop-Geschichte keine entscheidende Wendung gibt, aber recht prall gefüllt ist mit ganz feiner Energie - massive, grob verschweißte Riffs, alte, rumpelige Rock-Mechanik. Fans werden das mögen. Man spricht mit dem Gitarristen, der im echten Leben Saul Hudson heißt, via Zoom. Die Kamera bleibt aus, die Antworten kommen aber blitzschnell, druckreif, sehr entspannt. War auch nicht immer so. Seine Autobiografie, 2007 erschienen, funktioniert jedenfalls ganz gut als Anti-Drogen-Kampagne. Denkwürdiger Satz etwa: "That's a wonderful side effect of leather pants: When you pee yourself in them, they're more forgiving than jeans." Sinngemäß: Bei Inkontinenz vergeben Lederhosen mehr als Jeans.
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