Der Raum misst vielleicht zehn Quadratmeter, fensterlose Betonwände, ein abgewetztes Ledersofa, gegenüber ein kleiner Schminktisch und ein Kühlschrank, in dem eine ungeöffnete Flasche Weißwein steht. „Willkommen in meinem Reich“, sagt Deborah Anne Dyer und deutet auf die Couch. „Tee?“ Gern. Sie reicht den Becher rüber, streift die Kapuze des schwarzen Hoodies vom Kopf und lächelt so entwaffnend freundlich, dass man, etwas überrascht, erst mal gar nichts sagt. Das ist also Skin, die Skin, Frontfrau von Skunk Anansie, dieser oft lauten, oft dreschenden Rock-Grunge-Metal-Mix-Band, und sie sitzt fröhlich im Backstage-Räumchen der Münchner Tonhalle, das aussieht wie das Backstage-Räumchen des Jugendzentrums Ebersberg, und neben ihr surrt ein kleiner Luftbefeuchter. „Die Stimme!“, sagt sie mit einem Griff an den Hals, als sie den Blick auf das Gerät wahrnimmt.
„Skunk Anansie“Brutal zärtlich
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57 Jahre alt und überhaupt nicht müde: Die Sängerin Skin bringt mit ihrer Band „Skunk Anansie“ ein Album heraus, das sich anfühlt wie 1999 – und dabei klingt wie heute. Eine Begegnung in München.
Von Sara Peschke

Literatur:Hätte sie gewollt, dass wir das lesen?
In den USA wurde ein neues Buch von Joan Didion veröffentlicht. Es besteht aus persönlichen Protokollen ihrer eigenen Psychotherapie.
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