Bayreuther Festspiele:Mehr Anmut geht nicht

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Sensationelles Doppeldebüt: Michael Spyres als Siegmund und Vida Miknevičiūtė als Sieglinde in der „Walküre“. (Foto: Enrico Nawrat/Bayreuther Festspiele)

Simone Young debütiert bei den Bayreuther Festspielen und dirigiert als erste Frau den „Ring“. Der Jubel ist enthusiastisch, denn auch in der Besetzung gibt es große Entdeckungen.

Von Egbert Tholl

Die Wiederaufnahmepremiere von Richard Wagners „Rheingold“ ist zu Ende, und der Jubel ist enorm. Er gilt allen, die gerade sangen, richtet sich aber doch vor allem an eine Person. Kommt die vor den Vorhang, springen einige auf, um die erste Frau zu beklatschen, die bei den Bayreuther Festspielen den „Ring des Nibelungen“ dirigiert, Simone Young. Ob die Begeisterung ostentative, mithin feministische Züge hat, spielt dabei keine Rolle, denn Young macht ihre Sache sehr gut. In ihrer dritten Runde scheint die Inszenierung der Tetralogie von Valentin Schwarz, Premiere war 2022, herrlich aufzugehen. Allerdings kommt traditionsgemäß das Regieteam erst nach der „Götterdämmerung“, also nach dem Abschluss der Tetralogie auf die Bühne, es bleibt also noch Zeit, dass sich beim Publikum Unmut über diesen mythenbefreiten „Ring“ anstaut. Wobei: Grund für Unmut gibt es nach „Rheingold“ und „Walküre“ überhaupt nicht.

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