Wenn es bei Simone de Beauvoir um körperliches Begehren geht, wird es sehr schnell technisch. Dann ist nicht mehr von Männern und Frauen die Rede, sondern vom Prinzip der Autonomie, vom Prinzip der Großzügigkeit und vom "Charakter als Sekundärreaktion auf eine Situation" (Kursivierung im Original). Geschlechterbeziehungen sind bei de Beauvoir immer zuerst ein soziologisch-theoretisches Problem, was vor allem deshalb auffällt, weil alle anderen Gegenstandsbereiche der Romantisierung durchaus offenstehen.
Roman "Die Unzertrennlichen":Simone de Beauvoir, eine große Liebende
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Die Philosophin Simone de Beauvoir behielt die Kontrolle darüber, was die Nachwelt über ihre Beziehungen wissen sollte. Hier ist sie im Jahr 1970 zu sehen.
(Foto: Jean Meunier/AFP)Beziehungen sind bei de Beauvoir eigentlich immer zuerst ein soziologisch-theoretisches Problem. Nun zeigt ein bisher unveröffentlichter Roman eine neue Seite der Philosophin: Liebe, in all ihrem Schmerz und ihrer Verklärung.
Von Felix Stephan
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