Simon Strauß' Novelle "Zu zweit":Den Bach runter

Simon Strauß' Novelle "Zu zweit": Versprechen auf Exzess: Der Autor und Theaterkritiker Simon Strauß.

Versprechen auf Exzess: Der Autor und Theaterkritiker Simon Strauß.

(Foto: Anne Schönharting/Hartmann Books)

Überfrachtet von der Prätention: In Simon Strauß' Novelle "Zu zweit" kommt das Weltenende in Form einer Flutkatastrophe.

Von Hubert Winkels

Am Anfang ist die Idee. Buchstäblich steht sie da, auf einer kursiv gesetzten Seite: Der Zufall, die Menge, die schiere Kontingenz verhindert unendlich viele mögliche Begegnungen von Menschen mit Menschen, selbst in nächster Nähe. Einer sehnt sich, die andere geht vorbei; einer stürzt, der Nachbar feiert. Und welch ein Wunder schließlich, "dass am Ende Namen von zweien auf einem Stein stehen, die am Anfang gar nichts voneinander wussten". Vom Chaos zum gemeinsamen Grabstein in zweiundzwanzig Zeilen. Das reicht als Kurzbeschreibung des sozialen Lebens überhaupt. Aber es ist vor allem die programmatische Idee der Strauß-Novelle "Zu zweit".

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