Literaturmuseum der Moderne in Marbach:„Angewidert von verlegerischer Schlamperei“

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Ingeborg Bachmann war eine der wenigen Autorinnen, die schon früh bei Suhrkamp verlegt wurden. Hier ist sie (etwa um 1957) mit Siegfried Unseld zu sehen. (Foto: Heinz Krusmann/Krüsmann/Literaturmuseum der Moderne Marbach)

Eine Ausstellung im Marbacher Literaturmuseum der Moderne erzählt anhand von Briefen vom Verhältnis des Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld zu seinen Autoren.

Von Christiane Lutz

„Lieber Siegfried, danke für die Zeilen!“, schreibt Ingeborg Bachmann im Juni 1970 an ihren Verleger Siegfried Unseld. Sie habe sich viele Gedanken gemacht über die Umschlaggestaltung zu ihrem Roman „Malina“. „Sehr wichtig, weil ich Überraschungen hasse, die man jedesmal erlebt, wenn man ein Buch auszieht“, sei also dies für außen und innen: Der Umschlag solle bitte einfach und durchweg blau sein, „ein helles Gauloiseblau“, die Schrift soll dunkelbraun sein, „wie ein dunkles Lederbraun“. Daraus wurde bei der Erstausgabe von „Malina“: ein rosa Einband mit roter Schrift, mit Foto der Autorin.

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