Suhrkamp-Verlag:Wer spielt heute diese Rolle?

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Ingeborg Bachmann (hier ca. 1957 mit Siegfried Unseld) war eine der wenigen Autorinnen, die schon früh bei Suhrkamp verlegt wurden. (Foto: Deutsches Literaturarchiv Marbach)

Nicht alles, was aus internen Chroniken zum legendären Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld hervorgeht, ist spektakulär. Aber sie zeigen: Nur so einer konnte die ganze Republik verändern.

Von Nils Minkmar

Die Veröffentlichung der internen Chroniken, die der 2002 verstorbene Verleger Siegfried Unseld seit den Siebzigerjahren diktierte und abtippen ließ, wurde schon vorab als Sensation gefeiert. Aber wie es in der Legende des Suhrkamp-Verlags so ist, ging es dabei vor allem um die Beziehungen des Verlegers zu seinen Autoren, um den Gossip des Literaturbetriebs und einzelne Schicksale. Wer sich ein bisschen für die Literaturgeschichte der Bundesrepublik interessiert, war aber nicht besonders überrascht. Die Geschichte des Suhrkamp-Verlags ist immer auch eine Geschichte seiner schwierigen Autorinnen und Autoren. Dass es mit Ingeborg Bachmann, Wolfgang Koeppen und Thomas Bernhard nicht immer leicht war, war schon vor der Veröffentlichung der Chroniken bekannt, und viele Geschichten sind längst Folklore der deutschen Kulturgeschichte.

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