Serie: Licht an mit Sibel Kekilli:Kann man sich eigentlich zu Tode bilden?

Lesezeit: 4 min

Sibel Kekilli (Foto: Georg Wendt)

Ein Leben voller Regeln und Verbote, eingeengt, körperlich wie auch mental. Was macht man den ganzen langen Tag, wenn man sich selbst wegsperren soll? 

Gastbeitrag von Sibel Kekilli

Ein bisschen fühle ich mich wie zurückgeworfen in meine Kindheit und Jugend. Damals, ein strenges Elternhaus, immerfort eingeschränkt in meinem Tun und Denken, isoliert vom Leben, das da draußen stattfand. Beim ersten Lockdown war alles noch irgendwie erträglicher. Vielleicht lag das auch daran, dass ich zuvor zwei Monate in Brasilien für das Frauennetzwerk Unidas unterwegs gewesen war. Während hierzulande die Toilettenpapiersuche zu einer Art Sisyphusarbeit mutierte, hatten wir in Salvador de Bahía noch darüber gelacht. Corona war weit, weit weg. Das änderte sich dann schlagartig, und ich war erst einmal froh, dass ich es überhaupt noch vor dem europaweiten Lockdown nach Hause geschafft habe.

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