Nur hereinspaziert, herzlich willkommen im Kopf von Sia. Ist bunt dort. Flauschig ausgekleidete Wände. Die Farben knallen monochrom, immer sehr kräftig. Die Menschen toben wie Steppentiere auf der Flucht herum, sie tanzen mit großen, weltumarmenden Gesten. Manchmal sehen sie dabei wie Zuckerwatte aus, die vom Stiel gesprungen ist. Manchmal wie diese Hunde, deren Fell immer sofort zu Dreadlocks verfilzt. Manchmal, als hätten die Barbapapas mit den Teletubbies fette, vergnügte Kinder gezeugt. Es gibt Schwimmbecken, randvoll mit Marshmallow-artigen Schaumstoffwürfeln, Mustertapeten, die an Körperverletzung grenzen, und auch ansonsten einen schwirrenden Verhau - Willy Wonkas Schokoladenfabrik 2005. Wunderschön. Und wirklich unendlich traurig.
Film "Music" von Sia:Den Refrain unbedingt in Dur setzen
Sängerin Sia war mal fast tot - Depressionen, Drogen. Dann entdeckte sie die Formel für den perfekten Pop-Hit. Und vielleicht sogar für das gute Leben. Ein Treffen.
Von Jakob Biazza
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