
Ein Diner, wie es sie nur in den Sechziger- und Siebzigerjahren gab: Matt Henrys Bilder fühlen sich neu an, die Motive sind aber alt. The Trip #14 (2015).

Mit Plakaten gegen den Krieg - in dem Fall gegen den Waffengang der USA in Vietnam. Präsident Lyndon B. Johnson, der auf den Schildern angegriffen wird, hatte den Krieg in Südostasien massiv ausgeweitet - er stand aber auch für Expansion des amerikanischen Sozialstaates. In ihm bündelt sich die Spannung zwischen den liberalen und konservativen Kräften Amerikas, die Matt Henry in den Bann zieht. Signs (2013).

Das Hippiemädchen, das gegen Vietnam protestiert: Henrys Bilder sind alle gestellt. Er findet die Inszenierung spannender als die Realität. Alice (2013).

Richard Nixon im Fernsehen und ein Wahlplakat des demokratischen Präsidentschaftskandidaten George McGovern an der Wand: Henry sammelt die Requisiten für seine Bilder selbst und ist versessen auf Details, auf Zeitungsschlagzeilen, den passenden Nagellack, den Porno-Schnauzer. Tricky Dick (2013).

Blumenkinder und Yoga: Henry interessieren die Kippmomente zwischen Hippie-Utopie und der folgenden Desillusion. Yoga (2014).

Plateauabsätze, Pick-up und ein Panorama der Weite: Matt Henry bedient das Gefühl jeden halbwegs filmerfahrenen Europäers, Amerika schon gesehen zu haben, lange bevor er dort gewesen ist.