Sherko Fatah:Wer die Fäden zieht

Alles beim Alten im Nahen Osten, die "Kinder des Olymp" träumen vom revolutionären Kampf: Sherko Fatahs angemessen komplexer Roman "Schwarzer September" spielt vor und nach dem Münchner Olympiaattentat.

Von Moritz Baumstieger

Alles ist anders jetzt im Nahen Osten. Und alles beim Alten. Junge Erwachsene aus dem Westen kommen dort hin, um die Menschen mit dem Weltverbesserungswahn zu beglücken, den sie sich in der spießigen Heimat zusammengeträumt haben. Radikale aus der Region reisen unterdessen in die Gegenrichtung, um im Schutz der offenen Gesellschaften Europas Attentate zu planen - manchmal ohne zu wissen, welchen Herren sie dabei letztlich dienen. Und dazwischen sitzen, einen etwas zu frühen Drink in der Hand, die Mitarbeiter westlicher Sicherheitsbehörden. Sie lauschen und manipulieren, bestechen und lassen auch mal foltern, wenn es unbedingt sein muss. Es muss ab und zu sein, so sind in Arabien halt die Umgangsformen. Und im Hintergrund zieht gerade mal wieder ein neuer Bürgerkrieg auf.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: