"Isidor" von Shelly Kupferberg:Geraubte Leben

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"Isidor" von Shelly Kupferberg: "Da stehen wir ganz am Anfang", sagt Shelly Kupferberg über die Restitution auch kleinster Dinge.

"Da stehen wir ganz am Anfang", sagt Shelly Kupferberg über die Restitution auch kleinster Dinge.

(Foto: Fabian Steffens/Imago/ Chromorange)

Was ist mit all den Vasen, Tischen, Tassen passiert, die die Nazis ihrem Urgroßonkel genommen haben? Shelly Kupferberg hat recherchiert. Und einen Roman darüber geschrieben.

Von Verena Mayer

Als der Mann 1956 wieder in seiner Heimatstadt Wien war, das erste Mal nach den Jahren der Verfolgung und Vertreibung, fuhr er zu der Wohnung, in der er bis 1938 mit seiner Familie gelebt hatte. Er klingelte, eine fremde Frau öffnete. Sie wurde blass und rief: "Der Jud' is wieder do!" Kurz bevor sie dem Mann die Tür vor der Nase zuknallte, konnte der noch einen Blick auf die Möbel in der Wohnung werfen. Sie stammten von seinen Eltern und ihren früheren jüdischen Nachbarn.

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