Ruhrfestspiele RecklinghausenAuch Oma hat gern Sex

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Der Stücktitel „Das geheime Leben der Alten“ erinnert an die Sachbuchbestseller über das Leben der Bäume – das ähnlich unerforscht zu sein scheint.
Der Stücktitel „Das geheime Leben der Alten“ erinnert an die Sachbuchbestseller über das Leben der Bäume – das ähnlich unerforscht zu sein scheint. (Foto: Yohanne Lamoulere Tendance Floue)

Der französische Theatermacher Mohamed El Khatib nährt sich in „Das geheime Leben der Alten“ einem Thema, das vielen peinlich ist. Das Stück feierte bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen Premiere.

Von Max Florian Kühlem

Womit kann das Theater überhaupt noch schockieren: Nacktheit, Sex, explizite Sprache, Blut und Folter, Nonnen auf Rollschuhen.  Alles alte Hüte. Manchen Menschen bringt am ehesten noch das Rauchen echter Zigaretten auf der Bühne in Rage. Aber eine 91-Jährige, die freimütig bekennt: „Ich habe jeden Tag Lust, mit jemandem zu schlafen“, das rührt an etwas. Sex im Alter ist auch 17 Jahre nach Andreas Dresens Film „Wolke 9“ ein Thema, über das man eher nicht spricht. Im aktuellen Stück des französischen Theatermachers Mohamed El Khatib, das jetzt als Deutschlandpremiere bei den Ruhrfestspielen zu sehen ist, tut man es: „Das geheime Leben der Alten“ ist voller starker Momente, voll ungeahnter Einsichten in das Liebes- und Sexleben von Menschen jenseits der 80, die teils schon im Pflegeheim wohnen.

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