Set-Besuch: Cruise spielt Darwin:Das Handschuhfach Gottes

"Wie Stauffenberg mit Backenbart": Tom Cruise und Quentin Tarantino verfilmen Darwins Leben auf den Galapagos-Inseln - und machen die Evolution Kreationisten schmackhaft.

B. Graff / C. Kortmann, Punta Tortuga

Alles begann mit einer E-Mail. Oft erreicht uns die Bitte, ein gutgefülltes Bankkonto aus Nigeria zu übernehmen, dann will man unsere Penisse verlängern oder einfach nur Viagra verkaufen. Doch diese Mail war anders. Kein Spam. Aber mit obskur-schmeichelhaftem Inhalt - und von nachhaltiger Seriosität: Zwei Reporter des Hauses seien zu einem Setbesuch bei dem wohl brisantesten Filmprojekt der Gegenwart eingeladen. "Mein Mandant", so der Verfasser der E-Mail, Robert Stanford, ein Anwalt aus Los Angeles, "hat dies so verfügt." Dieser Mandant ist Tom Cruise.

Set-Besuch: Cruise spielt Darwin: Auf den Geschmack gekommen: Tom Cruise und die Riesenschildkröte Aglaya.

Auf den Geschmack gekommen: Tom Cruise und die Riesenschildkröte Aglaya.

(Foto: Foto: Monkey-Productions)

Das saß. Wir wählten die angegebene Nummer in L.A. und waren tatsächlich mit dem Büro von Mr. Stanford verbunden. Ja, die Einladung stehe, es wäre "sehr nobel" von uns, am kommenden Samstag in den bereitgestellten Privatjet im Executive-Charter-Bereich auf dem Münchner Flughafen zu steigen. Flugziel: im Augenblick nebensächlich. Gepäck für vier Tage, äquatoriales Klima, Malariaprophylaxe sei angeraten.

Die Turbinen röhren, doch davon bekommen wir im Inneren des Learjets nur ein leises Sirren mit. Helles Mahagoni, an der Wand das gerahmte Foto von Katie und Suri. Cremefarbene Ledersessel. Eine Bibliothek. Der komplette L. Ron Hubbard. Dicker Flor auf dem Boden. Eine Stewardess bringt goldfarbene Getränke. Wir befinden uns in einer Lounge der Lüfte. Hier hat noch nicht einmal der große Cruise-Laudator Frank Schirrmacher gesessen.

"In einem guten Jet hört man nur das Klackern der Eiswürfel im Glas", sagt Robert Stanford, ein Mittfünfziger mit Tom-Selleck-Schnäuzer und leicht schütterem Haar - Magnum mit Halbglatze. Doch jetzt ist nicht die Zeit, um über Whiskey zu reden. Wir wollen endlich wissen, was uns erwartet. Stanford händigt uns zwei Manuskripte aus, Kopien des Drehbuchs. Auf dem Titel lediglich eine krakelige Schrift - fast wie von Kinderhand: "Where were the Spyders?" steht da geschrieben, aber durchgestrichen und mit Y statt I, und darunter: "Shok da Monkey!" Kein Zweifel, das ist ein weiteres Werk aus der Hand des immer noch angesagtesten Legasthenikers des Kulturbetriebs: Quentin Tarantino.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum sich die 24-Stunden-Reise zum Set lohnt.

Opus Magnum

24 Stunden Reisezeit, genug, um die 140 Seiten zu lesen. Wir benötigen viel weniger. So brisant ist das Material, so fulminant ist der Plot, so folgenschwer seine Konsequenz für die Condition humaine, so hochkarätig ist die Besetzung: Tarantino, das ist jetzt schon sicher, arbeitet an seinem Opus Magnum.

Set-Besuch: Cruise spielt Darwin: Im typischen Frock-Suit des 19. Jahrhunderts den widerspenstigen Backenbart gezähmt: Tom Cruise als Charles Darwin.

Im typischen Frock-Suit des 19. Jahrhunderts den widerspenstigen Backenbart gezähmt: Tom Cruise als Charles Darwin.

(Foto: Foto: Monkey-Productions)

Es geht - das ist weniger überraschend in diesem Jubiläumsjahr - um Charles Darwin und die Evolution. Tom Cruise spielt die Hauptrolle, deshalb fliegen wir um die halbe Welt. Der Film wird auf den Galapagos-Inseln gedreht, die Handlung spielt im Jahr 1835: Darwin ist mit der Beagle gelandet und erschaudert vor so viel Natur und, wie man spätestens in diesem Film sehen wird, vor großen Gefühlen. Darwin also ist anders, so völlig anders geschildert, als ihn die Fama überliefert: Tarantino und sein Ko-Autor T. C. Boyle spüren im Säulenheiligen der Evolution den Gottesmann auf. Und entdecken in seiner Biographie die Schlüsselbegegnung auf den Inseln der Urtiere: Darwin trifft auf eine in völliger Abgeschiedenheit lebende spanische Nonne. In "Shok da Monkey!" wird sie von Anne Hathaway dargestellt. Tatsächlich aber, und das wird fortan nicht nur die Feuilletons beschäftigen, behauptet Tarantino mit Aplomb und großer Geste die Auflösung einer Dichotomie, welche unsere Gegenwart entzweit: die Unvereinbarkeit von Evolution und Kreationismus.

Von oben gleicht der Archipel Schwämmen und Bio-Shampooflaschen, die vergessen in der Badewanne treiben, feucht, vital, gesund, eine vor sich hinplätschernde Hexenküche des Lebens. Wir landen in Puerto Villamil auf der Insel Isabela, die aussieht wie ein Seepferdchen. Jeeps holen uns ab, es geht über unbefestigte Pisten erst die Küste entlang, dann durchs Hinterland, vorbei am 1124 Meter hohen Vulkanberg Sierra Negra. Schwarzbrauner Schlamm spritzt uns aus den knietiefen Schlaglöchern bis auf die Tropenhelme, es ist später März, Galapagos befindet sich mitten in der Regenzeit. Unser Ziel ist Punta Tortuga, die Schildkrötenbucht im Nordwesten der Insel, wo Tarantino und Cruise campieren.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was Cruise auf dem Rücken einer Schildkröte macht.

Der Mann mit dem Backenbart

Nun, das ist kein "Campieren" wie auf dem Campingplatz, sondern erinnert eher an eine Mischung aus Camp David und "Lawrence von Arabien". Die Stars logieren hier im großen Stil. Im ganz großen Stil: Catering und Cocktailbar, Satellitenvideotelefon, Kinozelt, Fitnesszelte, Bodyguards, Generatoren. Sonderausstattung, Sondergenehmigung.

Bevor wir unser Zelt beziehen, werden wir Zeugen einer schier überirdischen Szene, die sich in Zeitlupe abzuspielen scheint. Ein kleiner, aber gut proportionierter Mann mit Backenbart, gekleidet im typischen Frock-Suit des 19. Jahrhunderts aus leichtem Tweed, mit Weste und Hut, kauert in hochhackigen Schuhen auf dem mächtigen Panzer einer Riesenschildkröte. Elegant ist das nicht, aber beeindruckend. Seltsam schwerelos schiebt sich das Paar im Takt der Äonen auf die Beobachter zu.

"Hi Bob, hey, you guys", begrüßt uns der Mann beinahe kumpelhaft und streckt uns die Hand von unten entgegen. Er hat alles Recht dazu, er darf das. Denn er ist unser Gastgeber: Tom Cruise. An der Schläfe hat sich der Backenbart vom immer noch jungenhaft fein geschnittenen Gesicht des Über-Stars gelöst. Sein Reittier will all dies nicht aufhalten, das archaische Wesen setzt seinen Weg unbeirrt fort: "See you later guys", ruft Tom uns über seine Schulter zu: "We are in a hurry, Aglaya is in a hurry!"

"Er ist so vernarrt in dieses Tier", erklärt uns Bob, "er ist gar nicht mehr runter zu bekommen. Dabei ist es schwieriger, als es aussieht: Als Charles kürzlich mit Camilla hier war, ist er runtergefallen, sie nicht." Eigentlich musste Cruise Aglaya nur in einer spektakulären Kampfschildkrötenszene in Tarantinos orgiastischer Zombie-Traumsequenz reiten, aber er fand Gefallen daran und führt das geduldige Panzertier jetzt auch in seiner Freizeit an den Zügeln.

Wie alle hier auf dem Set, ist auch Aglaya ein besonderes Wesen. Sie ist 192 Jahre alt, Geburtsjahr 1817. Als Darwin die Galapagos-Inseln besuchte, war sie gerade volljährig. Schon der große Gelehrte, so weiß man hier seit Generationen, soll diese Riesenschildkröte geritten haben. Wer immer Mensch und Panzertier zusammenfügte, er muss ein verdammt intelligenter Designer gewesen sein, denken wir noch, als wir erschöpft in unsere Feldbetten sinken.

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Meister im gelben Overall

Im quietschgelben Overall aus luftiger Kimono-Seide steht Quentin Tarantino am Frühstücksbuffet und schaufelt Unmengen von Bircher-Müsli in einen großen Napf. Der mittlerweile physiognomisch ins Spät-Elvishafte tendierende Regisseur hat einen harten Tag am Set vor sich und gibt sich wortkarg. Er arbeitet immer, auch wenn er Cerealien verschlingt. Auf einem altmodischen Walkman hört er Peter Gabriels und Phil Collins' Neueinspielung von "Shock the Monkey", wie wir später erfahren - Genesis haben sich für diesen Soundtrack wiedervereint.

Tarantino stärkt sich, weil er weiß, dass er später gegen die Brandung anreden muss, ja, sich heiser brüllen wird. Denn gleich steht - die zentrale Sequenz des Films soll es werden - die "Psychedelic Love-Scene (Amour fou)" auf dem Drehplan. Eben noch das Bild eines in seine Morgenmeditation versunkenen Mönches, schnellt Tarantino überraschend behände hoch, schlägt mit der Faust auf den Tisch und ruft: "Let's do it, boys! Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel. The drinks are on me."

Tom Cruise ist schon seit Stunden im Schminkzelt, der Backenbart will nicht halten. Anne Hathaway trägt schon die schlichte schwarze Kluft einsiedelnder Nonnen in tropischen Gefilden. Ungeschminkt wirkt sie und überirdisch schön, aber auch verwirrt, vereinsamt und geradezu beseelt. "Alle denken, Schauspielerei sei Schönheit und Spaß", sagt sie mit dem spanischen Akzent der Rolle: "Ich habe mich 46 Tage in der Bibliothek von Salamanca in die Evolutionstheorie eingearbeitet. Ich kenne alle Tiere hier persönlich."

Die Rousseau'sche Unschuld der zu Absonderlichkeiten neigenden Nonne mit dem zweiten Gesicht ist natürlich das Produkt einer der besten Visagistinnen auf diesem Planeten. So viel Arbeit für Kostüm und Maske - nur, damit all dies der Darstellerin gleich vom Leibe gerissen werden wird, bis nur noch Salzwasser und Sand ihren makellosen Körper umspielen.

Lesen Sie weiter von Dustin Hoffmans grandiosem Trick, und warum Tom Cruise die Bibel als "vollkommene Bedienungsanleitung" begreift.

"Die Dreh- und Angelszene"

Etwa 50 Meter vom Ufer entfernt dümpelt sie im Wasser: die Beagle, das Raumschiff des 19. Jahrhunderts, mit dem Darwin in eine neue Galaxie des Wissens vorstieß. Hier ist sie nur ein grob schwimmfähig gezimmertes Schiff, das Holz am Bugspriet modert bereits. Erst durch die digitale Nachbearbeitung in den Dreamworks-Studios wird das Wrack zur Zehn-Kanonen-Brigg der Cherokee-Klasse werden, die Charles Darwin auf die Reise führte, die er als das wichtigste Ereignis in seinem Leben bezeichnete.

Cruise kommt aus dem Zelt, er wirkt hochkonzentriert, aber auch um Jahrhunderte gealtert. Ein aufrechter Gelehrter des 19. Jahrhunderts, er kann das tragen. "Als ich das Drehbuch gelesen habe", ruft er uns zu, "da dachte ich: Cooler Typ, dieser Darwin. Doch wie wird mir der Backenbart stehen? See ya later!" Die nächsten Stunden wird er mit Anne Hathaway eng umschlungen am Sandstrand verbringen, zwischen Hunderten kopulierender Riesenschildkröten, während 1330 Meter über ihnen der Vulkan Darwin versucht, eine typische Tarantino-Szenerie mit seinem ewigen Rauchschleier zu überdecken.

Im Script ist die "Psychedelic Love-Scene (Amour fou)" die Dreh- und Angelszene des Films. Hier gibt Darwin nach langem inneren Kampf seinen Gefühlen nach, eine Nonne bricht ihr Keuschheits-Gelübde. Und jene Nonne wird es sein, die Darwin mit der Evolutionstheorie vertraut macht. Denn in Tarantinos Deutung ist die Evolution, die Welttheorie und narzisstische Kränkung unserer Art, wie ein Dämon über eine in eremitischer Abgeschiedenheit delirierende Gottesfrau gekommen, "und nicht auf Darwins Mist gewachsen", wie Tarantino uns in einer Pause zuraunt: "Darwin ist davon so groggy (fuckin' unfit), dass er 50 Jahre braucht, um aufzuschreiben, was ihm die Nonne steckte."

Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum eine Ehefrau besser als ein Hund ist.

Michelle Pfeiffer weint

Konsequent wird darum Darwins Frau Emma, im Film wird sie von Michelle Pfeiffer gespielt, nur als Weinende daheim in England gezeigt. Oder wie Cruise im Film sagt: "Eine Ehefrau ist jemand, der sich für einen interessiert. Jemand zum Liebhaben. Besser als ein Hund."

Der Dreh der psychedelischen Sequenz gestaltet sich schwierig, da die Schildkröten immer im falschen Moment ins Bild laufen. Um der Schildkrötenüberfunktion Herr zu werden, verfällt Hauptdarsteller Tom Cruise auf eine so einfache wie originelle Idee: "Lasst uns sie doch einfach auf den Rücken legen!", ruft er in die Runde. Tarantino nickt den Vorschlag in sich hinein, sagt erst leise "Yeah" und dann immer kräftiger: "Yeah!"

Also drehen die Assistenten die Schildkröten auf den Rücken, so dass sie mit ihren Tonnenfüßchen in der Luft strampeln, als seien da viele kleine Schildkrötenfahrräder über ihnen, während sich Anne Hathaway in den Armen von Tom Cruise aus ihrem Ornat schält. Dazu singt die Brandung ihr ewiges Lied vom Werden und Vergehen.

Schließlich blickt Tarantino zufrieden vom Monitor auf und wiegt die schwere goldene Gürtelschnalle seines Overalls, die die stilisierte Adrenalin-Spritze aus "Pulp Fiction" zeigt, mit beiden Händen. "That's it", sagt er. Es ist genau die Melange der Liebesszenen aus Antonionis "Zabriskie Point" und dem Küstenkussklassiker "From Here to Eternity" mit Burt Lancaster und Deborah Kerr geworden, die der sechsjährige Quentin als Begleitprogramm zum Spinat genoss.

Nicht nur als pragmatischer Profi, der weiß, wann eine Szene zielgerichtete Abkürzungen und wann sie episches Pathos braucht, überzeugt Tom Cruise auf dem Set. Seine Verkörperung des Charles Darwin ist oscarreif. Schon in den wenigen Augenblicken, die wir erleben durften, sieht man, dass Cruise diese Rolle, die unter dem historischen Ballast zunächst angetrocknet, papieren, ja, pergamenten wirkt, mit seiner Darstellerkunst für die Gegenwart erweckt: Er haucht Darwin, er haucht der Evolutionstheorie Leben ein. Als die künstliche Gesichtsbehaarung mal wieder abzupellen droht, und der Maskenbildner sich müht, sie wieder anzubringen, scherzt Cruise: "Darwin ist ganz einfach: wie Stauffenberg, nur mit Backenbart."

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Cruise historische Präzision mit sentimentalischer Verletzlichkeit mischt.

Die Schildkröten umdrehen

Reines Understatement. Diese Rolle ist Cruise' Zenit. Meisterlich verknüpft er die Meilensteine seiner Karriere: virilen Sturm und Drang aus "Top Gun", die sorgsam-aggressiv-ungeduldige Strenge im Umgang mit seinem autistisch-genialen Botaniker John Stevens Henslow (wieder ein starker Partner: Dustin Hoffman) aus "Rainman", die historische Präzision aus "Operation Walküre" und nicht zuletzt die sentimentalische Verletzlichkeit aus Kubricks "Eyes Wide Shut".

"Quentin bringt ihn endlich über die Grenze, an der Spielberg immer scheiterte", sagt Bob Stanford, zieht an seinem kleinfingerdicken Zigarillo und blickt auf den Pazifik. Aus den Lautsprechern am Strand dröhnt "Shock the Monkey" - Drehen mit Tarantino heißt immer auch: Party-Time. Die Herkulesaufgabe der Liebesszene liegt hinter ihnen. Das wird mit einem ausgelassenen Fest am Strand gefeiert. "Wir müssen die Schildkröten wieder umdrehen", wirft ein Regieassistent ein. "Damn it", zischt Quentin, "aber schließlich wollen wir 'No animals were harmed' in den Abspann schreiben."

Bob lässt versehentlich ein Streichholz-Päckchen fallen, die Zündhölzer verteilen sich als Mikado im Sand. Da steht auch schon Dustin Hoffman in Bermuda-Shorts, Hawaiihemd und Strohhut neben uns, legt den Kopf schief und sagt: "117!" Sein grandioser "Rainman"-Trick, er kann es nicht lassen. Dann werden wir von einem kehlig-hechelnden Lachen aufgeschreckt. Es ist Tom. Er hat, ganz Teamworker und Scientologe, mit angepackt und geholfen, die Schildkröten wieder vom Kopf auf die Beine zu stellen. Dabei hat er jeder einzeln auf die Nase gestupst und altpatriarchal gepredigt: "Bist du an Bord oder nicht? Denn wenn du an Bord bist, dann bist du an Bord. Mit uns. Punkt." Und immer das kehlige Hecheln.

"Hi Bob, hey, you guys", sagt Tom und nimmt einen Schluck Designer-Mineralwasser aus einem grün-gestreiften Flakon ohne Label. "Mein Gott", perlt es dann unvermittelt aus ihm heraus, und das ist nicht die Kohlensäure: "Es ist unerträglich, sich vorzustellen, dass man sein Leben wie eine geschlechtslose Arbeitsbiene verbringt. Punkt. Stell dir den ganzen Tag vor in einem schmutzigen Haus. Punkt. Halte das Bild einer sanften Frau dagegen. Also: Heiraten, heiraten, heiraten."

Endlich ist für die Reporter der ideale Moment gekommen, um nachzufragen, wie das für Cruise denn alle zusammenpasse, mit der Evolution, der katholischen Kirche und Scientology. Da werden sie alle ganz still, selbst Peter Gabriel und Phil Collins scheinen leiser von ihrem Affen zu singen, Tarantino und Anne Hathaway rücken näher, Dustin vergisst seine Streichhölzer und Bob, an seinem Zigarillo zu ziehen. "Gott ist der General Motor", sagt Tom Cruise, "er ist der Autohersteller, der seinem Kunden sagt, wie er sein Fahrzeug zu behandeln hat. In diesem Sinne ist die Bibel eine vollkommene Bedienungsanleitung. Und ich bin dann, ja, ich bin das Handschuhfach Gottes."

Sagt's und dirigiert Aglaya in den Sonnenuntergang über dem Äquator. Aglaya is in a hurry. Dieser Mann ist ein Hurrikan.

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