Regisseur Sergei Loznitsa:"Das sind Sowjet-Methoden"

Regisseur Sergei Loznitsa: "Es heißt, nie wieder - und dann passiert es doch wieder." Deutsche Trümmerfrauen in einer Szene aus "The Natural History of Destruction".

"Es heißt, nie wieder - und dann passiert es doch wieder." Deutsche Trümmerfrauen in einer Szene aus "The Natural History of Destruction".

(Foto: Festival de Cannes)

Darf ein ukrainischer Regisseur russische Kollegen verteidigen? Sergei Loznitsa ist dafür aus der ukrainischen Filmakademie geflogen. Ein Gespräch über Kunst in Zeiten des Krieges.

Interview von David Steinitz, Cannes

Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa, 57, hat in den vergangenen Wochen mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Als der Angriffskrieg Russlands auf seine Heimat begann, trat er öffentlichkeitswirksam aus der Europäischen Filmakademie aus, weil sie für seinen Geschmack nicht die richtigen Worte fand, den Überfall zu verurteilen. Kurz danach wurde er von seinen Kollegen aus der Ukrainischen Filmakademie geworfen. Der Grund: Loznitsa forderte wiederholt, russische Künstler nicht pauschal für ihre Regierung zu bestrafen und nicht generell alle russischen Filme zu boykottieren. Das war manchen Kollegen gar nicht recht. Beim Festival von Cannes stellte er nun, passender könnte es kaum sein, seinen Dokumentarfilm "The Natural History of Destruction" vor. Darin geht es um die Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg - und was die Welt daraus hätte lernen können, aber nicht gelernt hat.

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