Sequels im Kinojahr 2013:Warum denn gleich sterben

TV-Serien gelten vielen Fans inzwischen als das bessere Kino, Hollywood hat seine eigene Methode: die teils endlose Fortsetzung. 2013 erwartet die Kinogänger eine wahre Sequel-Flut, von "Hangover 3" über die "Monster Uni" bis zu einem unglaublichen "Stirb langsam 5". Was zu erwarten und was zu befürchten ist.

Von Irene Helmes

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Sequels im Kinojahr 2013:"Hangover 3"

"Hangover 2"

Quelle: Warner

TV-Serien gelten vielen Fans inzwischen als das bessere Kino, Hollywood hat seine eigene Methode: die teils endlose Fortsetzung. 2013 erwartet die Kinogänger eine wahre Sequel-Flut, von "Hangover 3" über die "Monster Uni" bis zu einem unglaublichen "Stirb langsam 5". Was zu erwarten und was zu befürchten ist. Von Irene Helmes

Eine Kumpeltruppe zwischen post-pubertärer Selbstzerstörung und dem Spaß ihres Lebens, dieses Rezept hat die ersten beiden "Hangover"-Filmen zu Hits gemacht. Die Geschichten waren fast gleich (ein Junggesellenabschied, viele Katastrophen, einmal in Las Vegaseinmal in Bangkok). Kritiker lästerten zwar, dieses Déjà-vu erinnere an einen betrunkenen Freund, der immer wieder dieselbe Geschichte erzählt, bis sie keiner mehr hören kann. Fans störte das nicht. 200 Millionen Dollar spielte "Hangover 2" allein in den ersten fünf Kinotagen ein.

In Teil 3 des Party-Slapsticks geht es, wie Darsteller Galifianakis dem Magazin Rolling Stone verriet, nun darum, dass seine Freunde ihn aus einer Nervenheilanstalt befreien wollen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann saufen sie noch heute? So weit will es Regisseur Todd Philipps angeblich nicht treiben. Der dritte Teil solle der letzte sein, berichten US-Branchendienste.

Voraussichtlicher Kinostart: 30. Mai

Im Bild: Ed Helms als Stu, Bradley Cooper als Phil mit Affenbegleitung und Zach Galifianakis als Alan in "Hangover 2" (2011)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Iron Man 3"

Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow in "Iron Man 2"

Quelle: imago stock&people

Der in den 1930er Jahren gegründete Comic-Verlag Marvel ist die Heimat weltberühmter Figuren wie Hulk, Captain America und Spider-Man. Verfilmungen der Abenteuer hat es im Laufe der Jahrzehnte viele gegeben, doch seit einigen Jahren produzieren die Marvel Studios selbst systematisch fürs Kino. "Iron Man" mit Robert Downey Jr. war 2008 der erste Film des sogenannten Marvel Cinematic Universe und spielte global mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar ein.

Es folgten Teil 2 im Jahr 2010 sowie 2012 ein Auftritt von Iron Man neben Hulk, Captain America und Thor in "The Avengers", einem weiteren Blockbuster aus der Marvel-Kino-Offensive. Stoff für Filme gibt es genug, der Eisenmann kämpfte immerhin seit 1963 in hunderten Comicheften, zwischen 1968 und 1996 sogar in einer eigenen Reihe.

In der Milliardenmaschine des Marvel Cinematic Universe wird nun nichts dem Zufall überlassen. Studiochef Kevin Feige ließ schon 2011 durchblicken, dass mit "Iron Man 3" nicht einfach nur ein Film geplant sei, sondern der Auftakt "zur zweiten Phase der Avengers-Initiative". Mit anderen Worten: Auch Thor und Captain America werden wieder auf die Leinwand geschickt werden, bevor - "so Gott will", wie Feige sagt - "Avengers 2" in die Kinos kommt.

Voraussichtlicher Kinostart: 1. Mai

Im Bild: Gwyneth Paltrow als Pepper Potts und Robert Downey Jr. als Tony Stark in "Iron Man 2" (2010)

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Sequels im Kinojahr 2013:"The Wolverine"

Hugh Jackman in "X-Men Origins - Wolverine"

Quelle: imago stock&people

Die X-Men gehören ebenfalls zum Marvel-Universum, auch hier gibt es ein buntes Geflecht aus Spin-Offs und gemeinsamen Abenteuern. Die "X-Men"-Kinoreihe startete schon 2000 unter der Regie von Bryan Singer, seither folgten vier weitere Filme, manche chronologisch, manche als Vorgeschichte konzipiert.

Wolverine, gespielt von Hugh Jackman, hatte seinen ersten Soloauftritt im Jahr 2009  Als Fortsetzung dieses Handlungsstrangs ist für den Sommer "The Wolverine" angekündigt. Der Kämpfer mit den Wolfseigenschaften wird darin in Japan seine langen Krallen mit Samurai-Schwertern kreuzen, heißt es vorab.

Voraussichtlicher Kinostart: 25. Juli

Im Bild: Hugh Jackman in "X-Men Origins - Wolverine"  (2009)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Die Monster Uni"

"Die Monster AG"

Quelle: REUTERS

Das Gegenstück zum Sequel, der Fortsetzung, ist das Prequel, die Vorgeschichte. Eine solche wird in diesem Sommer auch mit "Die Monster Uni" erzählt. Ganze zwölf Jahre nachdem der Animationsfilm "Die Monster AG" Kinder und Erwachsene weltweit in die Kinos zog, bringt Pixar - inzwischen zusammen mit Disney - die Geschichte der seltsamen Freundschaft der Ungeheuer Mike Wazowski und James P. Sullivan auf die Leinwand.

Besonders praktisch: Über gealterte Hauptdarsteller, die für das späte Prequel auf jung getrimmt werden müssten, müssen sich die Produzenten hier keine Sorgen machen.

Voraussichtlicher Kinostart: 20. Juni

Im Bild: Die Figuren Mike Wazowski und James P. Sullivan in "Die Monster AG" (2001)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Machete Kills"

Cheryl Chin und Jessica Alba in "Machete"

Quelle: imago stock&people

Wenn "Machete Kills" im Frühjahr startet, ist der Film nicht nur ein klassisches Sequel zum ersten Teil, "Machete" von 2010  Die Figur des Machete Cortez, gespielt von Danny Trejo, war schon im Jahr 2007 von Regisseur Robert Rodriguez eingeführt worden. Dieser erste Leinwandauftritt hatte eine ungewöhnliche Form: Machete war der Star eines Fake-Trailers, also eines Trailers für einen (noch) imaginären Film, der vor Rodriguez' damaligem Kinofilm "Planet Terror" aus dem "Grindhouse"-Projekt gezeigt wurde.

Vom Gag zum Kinofilm zur Fortsetzung: die "Machete"-Idee ist inzwischen als Spielfilm-Trilogie angelegt. Neben Trejo sind im zweiten Teil Mel Gibson, Jessica Alba und Michelle Rodriguez dabei. Allerdings gibt es inzwischen eine Komplikation in Form eines Rechtstreits zwischen Regisseur Rodriguez und den Overnight Productions, die die Rechte am Franchise halten. Rodriguez Produktionsfirma wird vorgeworfen, Geld zurückgehalten und falsche Angaben zu dem Budget des Films gemacht zu haben. Der ursprünglich für den 11. April angesetzte Kinostart musste deshalb um ein halbes Jahr verschoben werden.

Voraussichtlicher Kinostart: 23. November

Im Bild: Cheryl Chin und Jessica Alba als Sartana in "Machete" (2010)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Die Tribute von Panem 2"

ennifer Lawrence und Liam Hemsworth in "Die Tribute von Panem"

Quelle: dapd

Drei Bücher, drei Filme - im Falle der "Tribute von Panem" brauchten Filmproduzenten nicht viel Fantasie. Die bei Jugendlichen extrem erfolgreiche Vorlage der Autorin Suzanne Collins wurde von dieser höchstpersönlich für die Kinofassung umgearbeitet. 

Teil 1 schaffte aus dem Stand einen der erfolgreichsten Kinostarts aller Zeiten (mit fast 70 Millionen Dollar allein am ersten Tag) und brachte nebenbei auch der Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence den Durchbruch. Diese wird Ende des Jahres erneut als Katniss in der düsteren Zukunftsvision zu sehen sein, hat zwischendurch aber schon gezeigt, dass sie sich nicht auf die Rolle reduzieren lassen will: Die inzwischen 22-Jährige gewann einen Oscar für ihre Rolle als ausgeflippte Tiffany in "Silver Linings".

Voraussichtlicher Kinostart: 28. November

Im Bild: Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen und Liam Hemsworth als Gale Hawthorne in "Die Tribute von Panem" (2012)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Die Schlümpfe 2"

"Die Schlümpfe"

Quelle: imago stock&people

Wer hätte 1958 gedacht, dass Les Schtroumpfs (gesprochen Schtruuuumpfs) einmal aus ihren bescheidenen Anfängen in einem belgischen Comicheft in die Multi-Millionen-Dollar-Welt der globalen Kinoindustrie katapultiert würden? Nach Abenteuern auf Papier, im Fernsehen und erstmals 1975 auch auf Leinwand wurden die Schlümpfe - längst nicht mehr einfach hingepinselt, sondern aufwendig 3D-animiert - 2011 nach Manhattan versetzt. In der Fortsetzung geht es nach Paris.

Voraussichtlicher Kinostart: 1. August

Im Bild: Schlumpf ziert sich, Schlumpf verliebt sich in "Die Schlümpfe" (2011)

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Sequels im Kinojahr 2013:"G.I. Joe - Die Abrechnung"

Sienna Miller in "G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra"

Quelle: imago stock&people

Bekanntlich boten Disney-Freizeitparks die Vorlage für die extrem erfolgreiche Kino-Reihe "Fluch der Karibik"  im Falle von "G.I. Joe" stecken Action-Spielfiguren hinter der Geschichte (wie auch bei den "Transformers"). 

Der Spielzeugkonzern Hasbro brachte logischerweise auch pünktlich zum ersten Teil "G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra" extra Figuren zum Film heraus, parallel erschienen neue Comicversionen und die inzwischen unverzichtbaren Computerspiel-Adaptionen. Der kalkulierte Erfolg blieb nicht aus, der nächste Teil kommt im Frühjahr in die Kinos. Besetzt ist er unter anderem mit  ...

Vorraussichtlicher Kinostart: 28. März

Im Bild: Sienna Miller in "G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra" (2009)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Stirb langsam 5"

Kino, Sequels, Bruce Willis in "Stirb langsam 4.0"

Quelle: imago stock&people

... Bruce Willis, und dieser erweist sich 2013 als der König der Sequels. Nicht nur steht ein weiterer Auftritt in der Senioren-Action "Red" an (voraussichtlicher Start: 12. September). Auch seine Paraderolle schlechthin wärmt Willis nochmal auf:

25 Jahre, ja, ein Vierteljahrhundert ist es schon her, dass der Krawallklassiker "Stirb langsam" in die Kinos kam. Eigentlich will ein New Yorker Polizist nur in Los Angeles mit seiner Familie Weihnachten feiern. Das Action-Spektakel, das er stattdessen erlebt, wurde zum Kassenschlager und zur Grundlage für bislang drei Fortsetzungen mit Hauptdarsteller Willis.

In "Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben" kämpft der nimmermüde John McClane nun mit seinem Sohn als Verstärkung einmal mehr gegen allerlei Schurken. Kulisse ist diesmal Moskau, die Gangster stammen aus der dortigen Unterwelt. Mit dabei: der Deutsche Sebastian Koch, in der Rolle des Russen Komorov.

Voraussichtlicher Kinostart: 14. Februar

Im Bild: Bruce Willis als John McClane in "Stirb langsam 4.0" (2007)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Fast & Furious 6"

Paul Walker und Vin Diesel in "Fast & Furious"

Quelle: imago stock&people

Männer, Frauen, Autos - so simpel, so erfolgreich. Seit dem ersten Teil "The Fast and the Furious" 2001 rumpelten, rasten und randalierten sich die Geschwindigkeitsfreaks um Vin Diesel und Paul Walker durch weitere vier überschaubare Geschichten zwischen USA, Südamerika und Tokio.

Das Budget pro Film hat sich dabei seit dem ersten Teil bis heute mehr als verdreifacht, das globale Gesamteinspielergebnis wird auf mehr als anderthalb Milliarden Dollar beziffert. Ein sechster Teil? Nur konsequent.

Voraussichtlicher Kinostart: 23. Mai

Im Bild: Paul Walker als Brian O'Conner und Vin Diesel als Dominic Toretto in "Fast & Furious" (Teil 4, 2009)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Ich - Einfach unverbesserlich 2"

"Ich - Einfach unverbesserlich"

Quelle: imago stock&people

"Ich - Einfach unverbesserlich" war unter den Top Ten der erfolgreichsten Filme 2010, und auch von Kritikern gab es durchaus Lob, zum Beispiel eine Nominierung als Bester Animationsfilm bei den Golden Globes.

Nun ist nicht nur die Fortsetzung da, auch an einem Spin-Off wird gearbeitet. Die Minions (die gelben Helfer von Schurke Gru) werden zu Hauptfiguren eines eigenen Films befördert werden - allerdings erst 2014.

Voraussichtlicher Kinostart: 4. Juni

Im Bild: Eine Szene aus "Ich - Einfach unverbesserlich" (2010), in der Mitte Gru, rechts vorne: ein Minion

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Sequels im Kinojahr 2013:"Der Hobbit - Die Einöde von Smaug"

"Der Hobbit: Eine unerwartete Reise"

Quelle: dpa

Aus "Der kleine Hobbit" von J.R.R. Tolkien wird derzeit für die Leinwand eine Fassung produziert, die an Aufwand und Länge mit der Trilogie "Der Herr der Ringe" vergleichbar ist. Allerdings: Mit Tolkiens Hauptwerk stand ein dreiteiliger, opulenter Roman als Vorbild zur Verfügung. Bei dem eher schmalen Hobbit-Büchlein hingegen, chronologisch die Vorgeschichte zum "Herrn der Ringe", heißt es nun "aus eins mach' drei".

Regisseur Peter Jackson hat sich trotzdem für die XXL-Variante entschieden und fährt einmal mehr alle heute verfügbare Technik auf, 3D, statt der gewohnten 24 gleich 48 Bilder pro Sekunde, Landschaften, Schlachten und natürlich Stars. Wie der "Herr der Ringe" wird auch der "Hobbit" zur Goldgrube werden, bei allerdings gespaltenen Reaktionen. Für die einen bleibt die Vorlage unverfilmbar, für die anderen hat sich das Wagnis nicht nur finanziell, sondern auch visuell gelohnt.

Voraussichtlicher Kinostart: 12. Dezember

Im Bild: Martin Freeman als Bilbo Beutlin in "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" (2012)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Kokowääh 2"

Til Schweiger in "Kokowääh"

Quelle: Warner Bros. Pictures

Action ("Schutzengel"), Komödie (von "Der bewegte Mann" bis "1 ½ Ritter") und dazu zahlreiche internationale Auftritte ("Lara Croft" bis "Inglorious Basterds") - es gibt kaum etwas, das Til Schweiger nicht vorzuweisen hätte, ganz zu schweigen von seiner Will-Smith-ähnlichen Leidenschaft dafür, die eigenen Kinder vor die Kamera zu stellen.

Auch das Hollywood-Erfolgsrezept Sequel ist dementsprechend kein Geheimnis für Schweiger. Zweimal "Männerherzen" (2009, 2011), aus "Keinohrhasen" (2007) wurden "Zweiohrküken" (2009), da ist "Kokowääh 2" nur konsequent. Nach der Vater-Tochter-Annäherung im ersten Film wird der Vorhang nach dem Happy End wieder aufgehen. "Wer hat gesagt, dass Patchwork einfach ist?", fragt die Website zum Film. Eigentlich niemand, aber die Antwort gibt es bald trotzdem - wie gehabt mit Schweiger, Tochter Emma und Jasmin Gerat.

Voraussichtlicher Kinostart: 7. Februar

Im Bild: Til Schweiger mit seiner Tochter Emma in "Kokowääh" (2011)

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Sequels im Kinojahr 2013:"Scary Movie 5"

"Scary Movie"

Quelle: AP

Die Fortsetzung der Parodie einer Fortsetzung: Die "Scary Movie"-Reihe führt das Sequel-Konzept zur zweifelhaften Vollendung. Vorbild sind die "Scream"-Filme, vier an der Zahl seit 1996. Während Killer und Opfer hier noch mit einem gewissen Ernst bei der Sache waren, basierten die bisher vier "Scary Movies" auf einem Stil-Mix aus Horror, Slapstick und Teenie-Sex-Groteske.

Die erste Persiflage mit dem Bezug auf "Scream" kam im Jahr 2000 in die Kinos, seither wurden neben allen erdenklichen Horrorfilmen von "Blair Witch Project" über "The Village" bis zu den "Saw"-Filmen auch TV-Serien und popkulturelle Anspielungen zusammengekleistert. Mit "Scary Movie 5" überholt nun die Persiflage im Fortsetzungsrennnen ihr eigenes Vorbild. Das Babuschka-Prinzip verlangt nun eigentlich nach einer "Scary Movie"-Parodie mit mindestens drei Teilen. Unmöglich erscheint hier gar nichts mehr.

Voraussichtlicher Kinostart: 18. April

Im Biid: Die berüchtigte Scream-Maske im ersten Teil von "Scary Movie"

© Süddeutsche.de/ihe/pak/rus
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