Viele der Dramen, die ein junger Mensch erlebt, gibt es für die Welt gar nicht. Sie tragen sich einzig in seinem Innenleben zu, und oft steigert es die Schwere und die Not, dass niemand sonst diese Dramen kennt oder gar verstehen könnte, so groß auch die Sehnsucht sein mag, nicht damit allein zu bleiben. Die Einsamkeit gehört einfach dazu. Ein beachtlicher Teil der Literatur über das Erwachsenwerden erzählt von diesem Drama. Faszinierende und berührende Erzählungen sind das, die für Leser einen Sog entwickeln, manchmal aber auch rätselhafte, mit Verlangen allzu überladene Geschichten. Das Romandebüt „Öffnet sich der Himmel“ von Seán Hewitt, einem jungen, für seine Gedichtbände bereits preisgekrönten irischen Autor, ist mal das eine, mal das andere.
Séan Hewitts DebütWie Nebel, der über Wiesen wabert
Lesezeit: 3 Min.

Die Dramen der ersten Liebe sind unergründlich. In „Öffnet sich der Himmel“, dem Debüt des irischen Lyrikers in Séan Hewitt, allerdings etwas zu unergründlich.
Von Jens Schneider

Nora Gomringer:Verdammt viel los gerade
Im Juli heiratete die Lyrikerin Nora Gomringer. Im August starb ihr Vater. Im September erschien ihr Prosadebüt, das von der Trauer um ihre Mutter erzählt, die 2020 starb. Ein Treffen mit einer furchtlosen Frau, die sogar dem Tod mit Humor begegnen kann.
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