Von den großen deutschen Fußballern der letzten Zeit hat Bastian Schweinsteigers Karriere zweifellos das breiteste Spektrum durchlaufen. Philipp Lahm oder Miroslav Klose sind in Physiognomie und Temperament über Jahrzehnte dieselben geblieben. Lukas Podolski wirkt auch als Familienvater Mitte dreißig noch wie der Kölner Junge von ehedem. Über die zweite Hälfte des umjubelten Duos "Poldi & Schweini" lässt sich das nicht sagen; wo die Verniedlichungsform für den einen auch heute noch passt, hat sie der grauschläfrige, beinahe staatsmännisch auftretende Bastian Schweinsteiger längst abgeschüttelt. Zwischen den beiden ikonischen Szenen seiner Laufbahn - dem selbstgefälligen Jubel über sein erstes Tor für die Bayern 2003, für den der picklige Jugendspieler von Uli Hoeneß gemaßregelt wurde, und dem blutenden, das Tackern der Wunde stoisch ertragenden Helden im Finale 2014 - steht ein Prozess der Veränderung, der für den von Kontinuität geprägten Werdegang eines Fußballprofis ungewöhnlich ist. Eigentlich müsste dieses Leben einen guten Gegenstand für einen Biografen abgeben.
Schweinsteiger als Literatur:Ein richtig schlechtes Buch
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Der Bestsellerautor und der Weltmeister: Martin Suter und sein Romanheld Bastian Schweinsteiger.
(Foto: Marco Grob/Diogenes Verlag)Schäferidylle, Mythosalarm: Martin Suters Roman "Einer von euch" über den Ex-Fußballer Bastian Schweinsteiger.
Von Andreas Bernard
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