Die Schwedische Akademie setzt ihre Anstrengungen fort, wieder zu einer funktionsfähigen Institution zu werden.
Nachdem es ihr vorige Woche gelungen war, mit Unterstützung dreier Mitglieder, die ihre Mitarbeit eingestellt hatten, zwei neue Mitglieder hinzuzuwählen und damit wieder beschlussfähig zu werden, wandte sie sich nun dem eigentlichen Auslöser der Krise zu: der Lyrikerin Katarina Frostenson.
Ihr wird vorgeworfen, über Subventionen der Akademie für den privaten Kulturklub ihres Mannes entschieden und dabei verschwiegen zu haben, dass sie Teilhaberin des Klubs war. Anders Olsson, der Ständige Sekretär der Akademie, teilte nun mit, die Akademie habe Katarina Frostenson aufgefordert, die Akademie zu verlassen - es ist formal offenbar kaum möglich, aus der Institution ausgeschlossen zu werden.
Sollte die Lyrikerin der Aufforderung nicht nachkommen, drohte Anders Olsson, werde die Akademie eine Kommission einsetzen, um untersuchen zu lassen, ob und wie Katarina Frostenson gegen die Statuten der Akademie verstoßen habe. Frostensons Mann, der Fotograf Jean-Claude Arnault, war Anlass der Krise gewesen, als zahlreiche Frauen ihn sexueller Übergriffe beschuldigten. Wegen Vergewaltigung ist er mittlerweile rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt.